Niedertemperatur-Kraftwerke können erheblich zu einer effizienteren Nutzung der geothermischen Ressourcen in Indonesien beitragen. Sie eignen sich aufgrund der vergleichsweise geringen Baugrößen und der Möglichkeit zur automatischen Betriebsführung auch für die elektrische Versorgung netzferner Gebiete. Bislang wird in Indonesien, abgesehen von der Demonstrationsanlage, nur an einem weiteren Geothermiestandort auf Niedertemperatur-Kraftwerkstechnik zurückgegriffen.
Vor mehr als zweihundert Gästen, zu denen auch der indonesische Minister für Forschung, Technologie und höhere Bildung Muhammad Nasir und der deutsche Botschafter in Indonesien Peter Schoof gehörten, wurde das geothermische Niedertemperatur-Demonstrationskraftwerk (GeNie) an ein indonesisches Betreiberkonsortium übergeben. Ernst Huenges, Leiter der GFZ-Sektion Geoenergie sagt: „Wir freuen uns, dass wir im letzten Jahr einen verlässlichen und vollautomatischen Betrieb zeigen konnten und in 4.000 Betriebsstunden mehr als eine Gigawattstunde Strom produziert haben. Durch die Einbindung der indonesischen Partner in alle Projektphasen sind die Weichen gestellt, die Anlage langfristig zu betreiben.“
Das Demonstrationskraftwerk nutzt einen Teil des am Geothermiefeld Lahendong geförderten geothermischen Dampf-Wasser-Gemisches, um über einen separaten Kraftwerkskreislauf Strom zu erzeugen. Durch einen Heißwasserzwischenkreis ist es möglich, sowohl Wärme von reiner Flüssigkeit als auch von Zweiphasengemischen zu verstromen. Mit einer elektrischen Leistung von 500 Kilowatt ist das Demonstrationskraftwerk am Standort Lahendong eine Ergänzung der Stromerzeugung aus direkter Dampfnutzung, die 40 Megawatt Leistung bringt. Durch die zukünftige Nutzung für Forschungs- und Ausbildungszwecke kann sie einen wichtigen Beitrag zur Verbreitung der Niedertemperatur-Kraftwerkstechnik in Indonesien leisten.
Zum Nachlesen
- GFZ - Helmholtz-Zentrum Potsdam: Geothermisches Niedertemperatur-Demonstrationskraftwerk Indonesien - GeNie