Der Azubi-Austausch bietet darüber hinaus die Gelegenheit, das jeweils andere Land kennen zu lernen und zur Begegnung zwischen Menschen aus Deutschland und Israel. Deutsche Auszubildende hatten im Rahmen des Programms bereits von Ende April bis Mitte Mai Israel besucht.
"Das war eine ganz tolle Erfahrung. Wir würden jederzeit wieder fahren“, so die einhellige Meinung von Fabian, Manuel, Robert und Simon über ihre ersten Arbeitserfahrungen in Israel. Die jungen Männer, die ihre Ausbildung bei der Liebherr Verzahntechnik GmbH in Kempten absolvieren, verbrachten mit dem "Deutsch-Israelischen Austauschprojekt für Auszubildende" vom 29.April bis 20.Mai 2012 drei Wochen im Nahen Osten. Gemeinsam mit zehn weiteren Auszubildenden aus Unternehmen in Freiburg und Lüneburg sind sie damit die ersten Teilnehmer eines Pilot-Projekts, das auf dem gegenseitigen Austausch von Auszubildenden der beiden Länder beruht. Es ist neuer Bestandteil des seit über 40 Jahren etablierten Deutsch-Israelischen Programms zur Zusammenarbeit in der Berufsbildung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des israelischen Ministeriums für Industrie, Handel und Arbeit (MOITAL).
Positive Erfahrungen
Das Feedback der Azubis nach ihrem Auslandaufenthalt ist rundum positiv und damit bester Beweis für den Erfolg des Projekts.
Die anfängliche Unsicherheit im fremden und unbekannten Land sei schnell verflogen, stellten die Vier begeistert fest. Sie seien sehr freundlich aufgenommen und schnell integriert worden. Andere Arbeitsprozesse kennenzulernen und sich in fremden Lebenssituationen zurechtzufinden war dennoch für alle eine Herausforderung. Schließlich hatte auch das Zusammensein in binationalen Teams neben dem Kennenlernen anderer Arbeitsmethoden noch eine andere Dimension, galt es doch, sich auf die Kultur des Gastlandes und des Projektpartners einzulassen. Eine gute Gelegenheit dazu boten über das gemeinsame Arbeiten hinaus diverse Sportaktivitäten und Ausflüge in die Umgebung. Und beim gemeinsamen Diskobesuch habe man dann festgestellt, so die Gruppe unisono, dass israelische und deutsche Jugendliche trotz völlig verschiedener Lebenswelten doch ganz ähnliche Bedürfnisse haben. Der Austausch wird mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH durchgeführt.
Bereits in der Ausbildung international
Neues lernen, Vorurteile abbauen, dafür setzt sich Liebherr-Ausbildungsleiter Walter Ferstl vehement ein. "Wir sind ein international operierendes Unternehmen, da müssen wir bereits in der Ausbildung über den heimischen Tellerrand schauen“, erklärt er. Besonders hervorzuheben sei, so Ferstl, dass die Jugendlichen durch die Auslandserfahrung auf unterschiedlichen Ebenen weiter kommen: "Sie gewinnen neue Fachkenntnisse, werden selbstständiger und bringen Offenheit und Toleranz mit." Davon ist auch der israelische Projektpartner überzeugt. "Wir leben in einer Zeit, in der durch die Globalisierung alles im Umbruch ist."
Mehr und mehr werden von den Mitarbeitern Mobilität sowie internationale Einsätze erwartet, und je eher sich das Bewusstsein dafür entwickle, desto besser. Als Ziel definieren beide eine länderübergreifende Vernetzung der Ausbildungsinhalte und die Integration des Austauschs als kontinuierlichen Bestandteil der Ausbildung.