Das Projekt ist neuer Bestandteil des seit über 40 Jahren etablierten deutsch-israelischen Programms zur Zusammenarbeit in der Berufsbildung. Der Auszubildendenaustausch wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchgeführt. Programmpartner auf israelischer Seite ist das Ministry of Industry Trade and Labour (MOITAL).
Die Kooperation verfolgt mehrere Ziele: Zum einen gilt es, andere Arbeitsprozesse kennenzulernen sowie fachlich neue Impulse zu bekommen. Zum anderen will das Programm das Verständnis füreinander vertiefen und jungen Menschen die Möglichkeit eröffnen, andere Kulturen und Alltagsrealitäten zu erfahren und auf diese Weise Soft Skills wie Team- und Kooperationsfähigkeit zu trainieren. Die israelischen Gäste hatten dazu viel Gelegenheit: gemeinsam mit deutschen Jugendlichen lernten sie in ihrem dreiwöchigen Aufenthalt in Deutschland Ausbildungsunternehmen in Koblenz, Kempten und Freiburg kennen und arbeiteten gemeinsam an Projekten. Vorausgegangen war bereits im Mai der Aufenthalt von 15 angehenden Kfz-Mechatronikern in Israel.
Auf dem Tagesprogramm standen unter anderem Aufenthalte in Kfz-Betrieben, in denen die künftigen Autotroniker – so wird das Berufsbild des ehemaligen Automechanikers in Israel bezeichnet – ihren deutschen Arbeitskollegen über die Schulter schauen und mit anpacken konnten. Begeistert zeigten sich die jungen Männer von der starken Praxisnähe. "In Israel dürfen wir als Azubis längst nicht soviel an Autos eigenständig reparieren, wie wir es hier bei den deutschen Auszubildenden gesehen haben." Dort findet die dreijährige Ausbildung meist in den Schulen statt, der praktische Unterricht erfolgt in Lehrwerkstätten. Über das gemeinsame Arbeiten hinaus boten unter anderem organisierte Sport- und Freizeitaktivitäten genug Abwechslung.
Von- und miteinander lernen durch Offenheit und Toleranz: in Zeiten der Globalisierung und der Internationalisierung des Arbeits- und Wirtschaftslebens sei der Blick über den heimischen Tellerrand besonders wichtig, stellten auch die begleitenden Ausbildungsverantwortlichen und Lehrer fest. Von Mitarbeitern werde zunehmend Mobilität und internationale Einsätze erwartet; für viele Unternehmen ist es Bestandteil der Personalentwicklung, das Bewusstsein dafür schon in der Ausbildung zu verankern. Die Begeisterung, mit der die Austausch-Azubis über ihrer gemeinsame Zeit und das neu Erlernte berichten, sei darüber hinaus bester Beweis für den Erfolg des Projekts. Als Ziel habe man abschließend die länderübergreifende Vernetzung der Ausbildungsinhalte und die Integration des Austausches als kontinuierlichen Bestandteil der deutsch-israelischen Kooperation definiert.
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Maria Kalina
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