Die Vertragsunterzeichnung fand Ende Oktober am Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften IfM-Geomar statt, an dem sich der wissenschaftliche Beirat des Otto-Schmidt-Labors zu seinem jährlichen Arbeitstreffen zusammengesetzt hatte.
Das vor elf Jahren am Staatlichen Institut für Arktis- und Antarktisforschung (AARI) in St. Petersburg gegründete deutsch-russische Otto-Schmidt-Labor für Polar- und Meeresforschung ist die zentrale Schnittstelle und Basis für Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der Meeres- und Polarforschung, die zwischen dem russischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft und dem deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung durchgeführt werden. „Seit vielen Jahren arbeiten wir sehr erfolgreich mit russischen Kollegen in der Polarforschung zusammen. Das Otto-Schmidt-Labor stärkt unseren Forschungsschwerpunkt in der Arktis und ich freue mich sehr, dass wir die deutsch-russische Zusammenarbeit weiter ausbauen können“, bekräftigt Karin Lochte.
Das Otto-Schmidt-Labor, benannt nach dem russischen Polarforscher Otto Juljewitsch Schmidt (1891-1956), hat sich in den letzten zehn Jahren zu einem modernen Forschungslabor für die Fachgebiete Meteorologie, Ozeanographie, Meereschemie, Biologie und Geowissenschaften entwickelt. Es ist ausgestattet mit modernen Labor- und Messgeräten, einem Computerzentrum und einer virtuellen Bibliothek mit Zugang zu mehr als 10.000 Fachzeitschriften. Hauptaufgaben des Otto-Schmidt-Labors sind die Projektkoordination und die wissenschaftliche Qualifizierung und Förderung von Nachwuchswissenschaftlern. Seit dem Jahr 1999 haben 280 Stipendiaten von 19 Forschungseinrichtungen der Russischen Föderation erfolgreich an den OSL-Stipendienprogrammen teilgenommen.
Gefördert wird das Otto-Schmidt-Labor vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Russischen Föderation, dem Institut für Arktis- und Antarktisforschung (AARI), dem Alfred-Wegener-Institut (AWI) und dem Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel IfM-Geomar. Hervorzuheben ist dabei auch der Masterstudiengang für angewandte Polar- und Meereswissenschaften (POMOR), den die Universitäten St. Petersburg, Hamburg, Bremen, Potsdam und Kiel sowie AWI, IFM-GEOMAR, IOW und AARI gemeinsam anbieten und organisieren. Seit zwei Wochen absolvieren die 23 Studierenden ihr Deutschlandsemester an den oben genannten deutschen Partneruniversitäten.
Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der 16 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.
Kontakt
Leibniz-Institut für Meereswissenschaften IfM-Geomar:
Dr. Heidemarie Kassens,
Deutsche Direktorin des Otto-Schmidt-Labors
Tel.: 0431 - 600 - 2850
E-Mail: hkassens(at)ifm-geomar.de
Alfred-Wegener-Institut:
Dr. Jens Hölemann,
stellvertretender Deutscher Direktor des Otto-Schmidt-Labors
Tel.: 0471 - 4831 - 1983
E-Mail: Jens.Hoelemann(at)awi.de
Abteilung Kommunikation und Medien:
Stephanie von Neuhoff
Tel.: 0471 - 4831 - 2008
E-Mail: Stephanie.von.Neuhoff(at)awi.de