„Diamond Open Access“ ist ein Open-Access-Geschäftsmodell, bei dem weder für Publizierende noch für Lesende Gebühren anfallen. Die Publikationsinfrastruktur für die frei zugänglichen Erstpublikationen wird von wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt oder durch fachlich organisierte Wissenschaftsverbände, wie zum Beispiel Fachgesellschaften, finanziert.
Weltweit existieren schätzungsweise 29.000 Zeitschriften nach dem Modell des „Diamond Open Access“, beinahe die Hälfte davon (45 Prozent) werden in Europa betrieben. Besonders für die Geistes- und Sozialwissenschaften wird dieses Modell genutzt, das auch und gerade vor dem Hintergrund des gleichberechtigen Zugangs zu Information anschlussfähig ist. So entsteht keine Benachteiligung aufgrund der Publikationskosten für weniger finanzstarke Disziplinen, Länder, Regionen oder Institutionen.
Der Aktionsplan setzt vier Schwerpunkte, die mit dem Engagement der DFG im Bereich Open Access korrespondieren:
- Verbesserung der Effizienz und Zusammenarbeit von Diamond-Open-Access-Zeitschriften und -Plattformen
- Standardisierung und Vereinheitlichung von Qualitätsanforderungen
- Verbesserung von Kompetenzen bei Forschenden und Publizierenden sowie der Aufbau eines supranationalen Non-Profit-Kompetenzzentrums
- Optimierung der Nachhaltigkeit von Diamond-Open-Access-Publikationsinfrastrukturen
Die DFG fördert das Diamond-Open-Access-Modell insbesondere im Programm „Infrastrukturen für wissenschaftliches Publizieren“. Mit der Unterstützung des Aktionsplans wird die Koordination internationaler Aktivitäten für ein bedarfsgerechtes und wissenschaftsgeleitetes Publizieren im Open Access ohne Profitinteressen verstärkt.