Das neue Programm ‚Internationale Programme Digital‘ (IP Digital) soll Studiengänge, die bereits international erfolgreich sind, bis 2022 weiterentwickeln und zukunftsfähig machen.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek sagt:
„Die Corona-Pandemie hat die Bedeutung des Digitalen Lehrens und Lernens an allen Bildungseinrichtungen deutlich gemacht. Das gilt insbesondere für die Hochschulen. Ich bin der Überzeugung, dass die digitale Lehre immer wichtiger wird. Gerade im angloamerikanischen Raum steigt das Angebot digitaler Studiengänge an. Mit unserem Programm ‚IP Digital‘ setze ich jetzt genau den richtigen Impuls, um im internationalen Hochschul-Wettbewerb auch künftig zur Spitze zählen zu können. Deshalb geben wir dem DAAD nun mit knapp 5 Millionen Euro bis Ende 2022 die Möglichkeit, Hochschulen bei der Digitalisierung laufender internationaler Masterstudiengänge zu unterstützen. Denn internationale digitale Studiengänge tragen zu mehr Bildungsgerechtigkeit bei. Sie ermöglichen auch denjenigen die Aufnahme eines Studiums, die finanzielle, zeitliche und wohnortbedingte Hürden zu überwinden haben. Das Programm ‚IP Digital‘ reiht sich damit in vielfältige Maßnahmen der Bundesregierung zur Digitalisierung und Internationalisierung der Hochschulbildung ein. Deutschland ist Innovationsland. Die Attraktivität unserer Hochschulen wird in Zukunft auch von ihrem digitalen Profil in Lehre und Forschung abhängen. Deshalb wollen wir jetzt in die digitale Lehre an den Hochschulen investieren.“
Bisher ist die hohe Attraktivität des Studien- und Wissenschaftsstandorts Deutschland in der internationalen Wahrnehmung im Kern durch das Angebot an Präsenzstudiengängen geprägt. Dies ändert sich jedoch rasant durch den aktuellen Digitalisierungsschub, den deutsche Hochschulen derzeit erfahren. Der Einsatz digitaler Medien, innovativer Lehr- und Lernwerkzeuge sowie die Nutzung virtueller Plattformen zum Datenaustausch fördern nicht nur die Interaktion zwischen den Studierenden. Das digitale Studium prägt auch ein neues Bild der deutschen Hochschullandschaft mit innovativen Studienprogrammen, die für die internationale Wettbewerbsfähigkeit unerlässlich sind. In der angestrebten zusätzlichen Verschränkung mit Lehr- und Lernangeboten vor Ort liegt zudem ein hohes Potential für neue Formen des interkulturellen Austauschs.
DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee sagt:
„Deutschland steht als Studien- und Wissenschaftsstandort mit seinen hervorragenden Studienangeboten im internationalen Wettbewerb ganz weit oben. Wenn das auch in Zukunft so bleiben soll, benötigen wir ein breites Spektrum an digitalen Studienmöglichkeiten, die auch international attraktiv sind. Auch nach der Corona-Pandemie würden digitale Angebote eine sehr viel größere Rolle für internationale Studierende spielen."
Dabei müsse ein besonderes Augenmerk daraufgelegt werden, dass neue digitale Studiengänge hohen Qualitätsstandards genügen. „Internationalisierung wird in Zukunft ohne eine verstärkte Digitalisierung nicht denkbar sein. Dies ist für unsere Hochschulen eine Herausforderung, deren Bewältigung wir mit dem neuen Programm unterstützen wollen“, so Mukherjee.
Um die Hochschulen in ihrer Digitalisierungs-Strategie und deren Umsetzung zu unterstützen, wurde bereits 2019 das Programm ‚Internationale Mobilität und Kooperation digital‘ (IMKD) aufgelegt. Als Reaktion des DAAD auf sich weiter verändernde Mobilitätsströme und internationale Kooperationsbeziehungen wurde mit dem jüngst ausgeschriebenen Programm ‚International Virtual Academic Collaboration‘, kurz IVAC, ein weiteres Unterstützungsangebot für global vernetzte Lehrveranstaltungen geschaffen. Dennoch bleibt der Deutschlandbezug auch bei internationalisierten und vorwiegend digital angebotenen Studiengängen ein wichtiger Aspekt. So sollen auch bei diesen weiterhin Deutschlandphasen in Form eines Studienaufenthaltes, einer Sommerschule oder eines Praktikums vorgesehen werden.
Das Programm ‚IP Digital‘ unterstützt die Hochschulen bei der Weiterentwicklung ihres internationalen, digitalen Studienangebots. Mit dem Programm sollen zudem Impulse und Modelle für international kompatible Digitalisierungsstandards an deutschen Hochschulen geschaffen werden.