Das DHI Washington (German Historical Institute (GHI) Washington) richtet an seinem neuen Standort ein Forschungsnetzwerk zu „Migration und Wissen“ ein, das sich am Schnittpunkt von Wissens- und Migrationsgeschichte bewegen und neue Forschungen anregen will. Das Vorhaben ist Teil der strategischen Entwicklung der Max Weber Stiftung sowie der Profilschärfung des DHI Washington, das unter Direktorin Prof. Dr. Simone Lässig Wissensgeschichte und Digitale Geschichtswissenschaft ins Zentrum seiner Aktivitäten stellt. In gezielten Kooperationen, nicht zuletzt auch mit den anderen neuen Außenstellen der Stiftung in Neu Delhi und Peking, soll dieser forschungsstarke Standort dem internationalen und interdisziplinären Austausch in der Migrationsforschung neue Impulse geben und neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Europa und Nordamerika perspektivisch auch Forschende aus Lateinamerika und dem Asien-Pazifik-Raum einbinden. Zentraler Forschungsgegenstand des Netzwerkes werden Migranten als Träger und Produzenten von Wissen sein. Besondere Aufmerksamkeit soll der Rolle von Kindern und Jugendlichen gewidmet werden, die als Mediatoren oder „Übersetzer“ zwischen den Kulturen agieren.
Mit der Eröffnung von GHI WEST in Berkeley verstärkt das DHI Washington nicht nur seine regionale Präsenz und seine Kooperationsangebote in Nordamerika, sondern würdigt damit gleichzeitig die hohe Bedeutung des Wissenschaftsstandortes Kalifornien für die geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung auch in Deutschland. Wie Direktorin Prof. Dr. Simone Lässig betont, „ist Kalifornien zudem wie kein anderer US-Bundesstaat selber durch historische und aktuelle Migrationsbewegungen geprägt. Es bietet also einen in jeder Hinsicht idealen Ort für unser Vorhaben.“
Die offizielle Einweihung der Außenstelle GHI WEST wird im Rahmen der durch die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius geförderten „Bucerius Lecture on Histories of Migration“ Anfang November 2017 stattfinden.