Wie kann man entwicklungspolitisches Wissen in praxisrelevante Projekte und Politikberatung übersetzen? Dieser Herausforderung stellen sich während der nächsten drei Monate die 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Postgraduierten-Programms am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) in Bonn.
Die mehrmonatigen Forschungsaufenthalte bilden das Kernstück des jährlichen neunmonatigen Ausbildungskurses am DIE. Die diesjährigen Gastländer, in die die Teilnehmenden Mitte Februar nach einer sechsmonatigen Vorbereitungsphase in Bonn aufgebrochen sind, sind Südafrika, Kenia und Mosambik. Dort forschen die DIE-Postgraduierten in Kleingruppen interdisziplinär an entwicklungspolitischen und wirtschaftlichen Fragestellungen und machen ihre Ergebnisse für den Wissenstransfer und die Politikberatung nutzbar. Die Berichte werden abschließend in den Publikationsreihen des Instituts veröffentlicht und stehen zur freien Verfügung.
Das Themenspektrum der Forschungsgruppen ist auch in diesem Jahr breit gefächert. Eine Länderarbeitsgruppe in Kenia setzt sich mit den Herausforderungen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und des Pariser Klimaabkommens auseinander. Die Forschungsarbeiten sollen Aufschluss darüber geben, ob die zuständigen Institutionen und Akteure auf den notwendigen Politikwandel in Richtung klimagerechter, nachhaltiger Entwicklung vorbereitet sind. Es soll auch untersucht werden, ob sich die Ergebnisse aus Kenia auf andere Länder übertragen lassen könnten.
Die Länderarbeitsgruppe Mosambik untersucht die politische Ökonomie lokaler Steuererhebungen und konzentriert sich dabei auf Faktoren, die die Ausschöpfung des existierenden Steuerpotenzials auf lokaler Ebene bestimmen.
In Südafrika erforscht eine weitere Länderarbeitsgruppe die Rolle der wissenschaftsbasierten Politikberatung in der Politikgestaltung und die Bedeutung internationaler Kooperationen mit und zwischen Think Tanks. Die Gruppe war bereits im Januar ausgereist, um an einer vom DIE co-organisierten hochrangigen Konferenz zum Thema „Africa and the G20: Building alliances for sustainable development“ in Johannesburg teilzunehmen. So konnten die Postgraduierten erste, praktische Erfahrungen in der forschungsbasierten Politikberatung sammeln und Kontakte vor Ort knüpfen.
Wer Interesse hat, in den kommenden Wochen mehr über den Alltag und die Aktivitäten der drei Länderarbeitsgruppen zu erfahren, kann ihnen auf Twitter folgen.