In der im August 2021 abgeschlossenen Wasserstoff-Partnerschaft hatten sich Deutschland und Namibia auf den Austausch von Fachwissen zu Grünem Wasserstoff verständigt. Der Aufbau von Austauschprogrammen für Studierende und Fachleute sowie Stipendienprogramme für namibische Studentinnen und Studneten ist dabei ein zentraler Punkt.
Zur Vergabe der ersten Y4H2-Stipendien erklärt Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger:
"Auf dem Weg zur Wasserstoffrepublik brauchen wir verlässliche Partnerländer, die über großes Potenzial an erneuerbaren Energien verfügen und Wasserstoff kostengünstig produzieren können. Namibia strebt an, bereits vor 2025 Grünen Wasserstoff zu exportieren. Ich freue mich deshalb sehr, dass die ersten 93 namibischen Jugendlichen im Programm Youth for Green Hydrogen ihr Studium beginnen können. Mehr als 1.100 junge Menschen hatten sich beworben. Das zeigt die große Begeisterung für das Thema im Land. Den Jugendlichen steht nach dem Abschluss eine großartige berufliche Zukunft bevor. Sie sind die ersten Studierenden einer neuen Generation von Fach- und Führungskräften, die den Energiesektor in Namibia auf Grünen Wasserstoff vorbereiten. Deutschland und Namibia bauen damit ihre starke Wasserstoff-Partnerschaft weiter aus."
In den nächsten zwei bis drei Jahren werden die Jugendlichen alles über die Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff lernen – von der Produktion über die Speicherung bis zur Nutzung. Dies wird im Rahmen von Masterstudiengängen mit Auslandssemester in Deutschland oder durch Teilnahme an Ausbildungskursen in Namibia oder Deutschland geschehen. Das Y4H2-Programm bildet somit namibische Jugendliche aller Bildungsschichten aus. Es wird bis 2025 jährlich neue Durchgänge geben.
Die namibische Ministerin für Hochschulbildung, Ausbildung und Innovation, Dr. Itah Kandji-Murangi sagte:
"Die Einzigartigkeit des Programms Youth for Green Hydrogen liegt in seiner Doppelfunktion. Zum einen fungiert das Stipendienprogramm als Motor für die Entwicklung des Humankapitals und zum anderen wirkt es als Gelegenheit zur Entwicklung der Hochschuleinrichtungen. Wir können uns darauf konzentrieren, interne Strukturen und Kapazitäten sowie entsprechende Programme zum Thema Grüner Wasserstoff aufzubauen."
Das BMBF deckt mit den monatlichen Stipendien die Studiengebühren, Forschungskosten, Studienmaterialien, Workshop-Besuche, Krankenversicherung und Reisekosten für Forschungsaufenthalte an einer deutschen Einrichtung oder Universität ab. Das Klimakompetenzzentrum Southern African Science Service Centre for Climate Change and Adaptive Land Management (SASSCAL) koordiniert die Stipendienvergabe.
Zum Nachlesen
- SASSCAL (08.12.2022): Young Namibians to receive green hydrogen scholarships
- SASSCAL (22.08.2022): Youth for Green Hydrogen (Y4H2) Scholarship for Namibia Students attract 1154 applicants