StartseiteAktuellesNachrichtenDeutschland wird an zwei Dritteln der EU-Exzellenzprojekte für ost- und südeuropäische Regionen beteiligt

Deutschland wird an zwei Dritteln der EU-Exzellenzprojekte für ost- und südeuropäische Regionen beteiligt

Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung: "Beide Seiten profitieren"

Deutsche Forschungseinrichtungen sind an 21 von 31 Konsortien zum Aufbau von Exzellenzzentren in ost- und südeuropäischen EU-Mitgliedstaaten beteiligt. Das hat die Europäische Kommission entschieden und damit den hohen Rang des deutschen Wissenschaftssystems in Europa bestätigt. Ziel dieses sogenannten "Teaming"-Instruments im EU-Forschungsprogramm Horizont 2020 ist es, die Kluft zwischen den verschiedenen Mitgliedstaaten bei Forschung und Innovation zu überbrücken und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union insgesamt zu stärken.

"Wir profitieren alle davon, wenn viele Länder in Ost- und Südeuropa in ihrer wissenschaftlichen Exzellenz und Innovationskraft zu den übrigen Regionen aufschließen", sagte Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung. "Deutschland ist auf leistungsstarke und herausragende Forschungspartnerschaften auf europäischer Ebene angewiesen. Frühzeitig haben wir uns deshalb für diese neue Förderlinie in Horizont 2020 stark gemacht und insbesondere mit osteuropäischen Partnern wie Polen die Rahmenbedingungen dafür mitgestaltet."

In den 21 Projekten mit deutscher Beteiligung werden verschiedene Themengebiete erforscht. So plant ein Konsortium, an dem polnische Wissenschaftler und die Fraunhofer Gesellschaft beteiligt sind, den Aufbau eines Exzellenzzentrums, das chemische und biochemische Sensoren zur Erfassung von Naturgefahren und natürlichen Rohstoffen entwickeln soll. In einem weiteren prämierten Team wird die Max Planck-Gesellschaft den Aufbau eines Forschungszentrums in Zypern unterstützen, das sich mit interaktiven Medien und intelligenten Systemen und Netzwerken beschäftigt. "Deutsche Partner agieren als Brückenbauer und bringen ihre wissenschaftliche Exzellenz und ihre Innovationskraft ein. Dabei profitieren nicht nur die Partnerländer sondern auch die deutschen Einrichtungen selbst. Sie erschließen neue Kooperationsmöglichkeiten in den jeweiligen Regionen, aber auch darüber hinaus", sagte Schütte.

"Teaming" ist ein wichtiges Instrument, um das Wissenschafts- und Innovationspotenzial in der gesamten EU zu erschließen. Förderfähig sind Mitgliedstaaten, die nach 2004 der EU beigetreten sind, dazu Portugal, Luxemburg und neun assoziierte Staaten. Die Förderung geschieht in zwei Phasen: In der ersten Ausschreibungsrunde werden Konsortien ausgewählt, die finanzielle Unterstützung für die Erarbeitung von Business-Plänen erhalten. In der zweiten Phase wird die Umsetzung der besten Konzepte gefördert.

Für die 31 nun ausgewählten Konsortien stehen insgesamt 14,5 Millionen Euro zur Verfügung. Für die zweite Phase sind 87 Millionen Euro vorgesehen. Über den gesamten Zeitraum von Horizont 2020 sollen insgesamt bis zu 800 Millionen Euro sowohl zur Stärkung der Exzellenzbasis  und Innovationskraft als auch zur Ausweitung der Beteiligung von ost- und südeuropäischen EU- und assoziierten Staaten eingesetzt werden. Neben dem "Teaming" gehören zu dieser Förderlinie auch das "Twinning" (Aufbau und Zusammenarbeit von Institutionen) und die sogenannten "ERA Chairs" - Stipendien für Forscher aus förderfähigen Staaten.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung Redaktion: von Miguel Krux Länder / Organisationen: EU Deutschland Themen: Netzwerke Förderung Innovation

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