Die EPFL wird im Auftrag der schweizerischen akademischen Gemeinschaft (Verbund der Universitäten Genf, Zürich, Bern, ETH Zürich, Swiss National Supercomputing Centre, Fachhochschule Nordwestschweiz, Fachhochschule Westschweiz und Verkehrshaus der Schweiz) die Beteiligung an der SKAO federführend koordinieren. Die SKAO ist eine zwischenstaatliche Organisation, die Installation und Betrieb des SKA überwachen wird.
Die Schweiz hat seit 2016 Beobachterstatus bei der SKAO und strebt eine Beteiligung als Mitgliedstaat an. Kürzlich hat der Bundesrat der Schweiz die erste politische Debatte im Parlament hierzu initiiert.
Derzeit sind Forschende schweizerischer Institutionen in acht wissenschaftlichen Arbeitsgruppen des SKA aktiv, darunter in den Bereichen Galaxienentwicklung, Kosmologie und kosmischer Magnetismus. Im Februar 2020 wurde das Weißbuch "Swiss Interests and Contribution to the SKA" veröffentlicht; es beschreibt das wissenschaftliche und technologische Engagement der Schweiz mit Bezug zum SKA und unterstreicht das nationale Interesse an Forschungs- und Entwicklungsbeiträgen zu dezentralen Radiofrequenzsystemen, Hochleistungsrechnen, maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz. Zudem verweist es auf die Expertise der Schweizer Industrie in den Bereichen Datenverarbeitung, Systemsteuerung und -überwachung, Antennen und Funkempfänger sowie präzises Zeitmanagement durch den Einsatz von Maser-Atomuhren.
Hintergrund zum SKA
Zwei riesige Netzwerke von Parabolspiegeln und Antennen werden in Südafrika und Australien errichtet, von Großbritannien aus sollen sie gesteuert werden. Zahlreiche wissenschaftliche Vorhaben sind bereits geplant: die Testung von Einsteins Relativitätstheorie unter extremen Bedingungen, Untersuchungen von Gravitationswellen und Radioblitzen und die Beobachtung von Milliarden von Galaxien. Außerdem erhoffen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Erkenntnisse über die ersten Schwarzen Löcher und Sterne, um Erkenntnisse über die (Früh-)Geschichte des Universums gewinnen zu können. Für die Auswertung der Daten werden nach aktueller Planung enorme Speicherkapazitäten (rund 600 Petabyte jährlich) und zwei der weltweit schnellsten Supercomputer benötigt.
Die ersten Aufträge mit einem Gesamtvolumen von 700 Mio. Euro werden ab Ende 2020 vergeben. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll das Teleskop seine Arbeit aufnehmen.
Zum Nachlesen
- Square Kilometre Array (20.04.2020): Switzerland’s EPFL joins SKA Organisation
- École Polytechnique Fédérale de Lausanne (20.04.2020): EPFL joins the giant radio telescope SKA for the Swiss community
- Weißbuch (02/2020): Swiss Interests and Contribution to the SKA
- Square Kilometre Array (12.03.2019): Founding Members sign SKA Observatory treaty