„Unsere Mission – eine Brücke zwischen deutschen und türkischen Wissenschaftlern zu bauen – war definitiv erfolgreich“, freute sich Prof. Dr. Thomas Heupel. Der Prorektor Forschung der FOM Hochschule und sein türkischer Counterpart – der Vize-Rektor der Atatürk Universität in Erzurum, Mehmet Takkac – zeigten sich sehr zufrieden mit Verlauf und Ergebnis der Veranstaltung. „Wir konnten über 80 internationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmern 40 Vorträge rund um IT und Innovationsmanagement bieten und haben sehr positives Feedback erhalten“, sagte Takkac. „Jeder hatte neue Impulse und viele neue Kontakte im Gepäck, als er das Hochschulzentrum in der Arnulfstraße nach zwei Tagen wieder verlassen hat.“
Hintergrund der Konferenz in München: das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung beförderte Projekt E2E – Building a Bridge on Science, für das die FOM Hochschule und die Atatürk Universität den Zuschlag des Ideenwettbewerbs im Deutsch-Türkischen Jahr der Bildung, Forschung und Innovation 2014 erhalten hatten. Dazu passte, dass die veranstaltenden Hochschulen hochkarätige Keynote-Speaker aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft gewinnen konnten.
Ein Beispiel: Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan, wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Türkeistudien und Integrationsforschung, befasste sich in seinem Vortrag mit den wirtschaftlichen und kulturellen Potenzialen von Zuwanderung. Er warnte: „Vorurteile und Stereotype – egal, ob auf deutscher oder türkischer Seite – führen zu Diskriminierung, und Diskriminierung bringt auch betriebswirtschaftliche Kosten mit sich. Deshalb gilt es, einen Perspektivwechsel in Sachen Integration vorzunehmen sowie eine stärkere Willkommenskultur aufzubauen. Denn“, so seine Überzeugung, „eine Kombination aus Technologie, Talent und Toleranz zahlt sich definitiv für jede Volkswirtschaft aus.“
Eine ähnliche These vertrat Arif Tasdelen in seiner Keynote. Der erste türkischstämmige Abgeordnete im Bayerischen Landtag hob hervor: „Zu Deutschland pflegt die Türkei die intensivsten Wirtschaftsbeziehungen. Diese Beziehungen müssen meiner Meinung nach vertieft und ausgebaut werden. Das funktioniert vor allem durch Austausch – sowohl auf politischer und wirtschaftlicher Ebene als auch auf schulischer und hochschulischer Ebene.“ Dabei könnten beide Länder voneinander profitieren. Als Beispiel führte Arif Tasdelen die Flüchtlingskrise an. „Die türkische Community könnte viel zur Verbesserung der Situation in Deutschland beitragen – u.a. mit ihrem Wissen über die muslimische Religion und ihren vielfach vorhandenen Arabischkenntnissen.“
Wie der deutsch-türkische Austausch auf wissenschaftlicher Ebene gelingen kann, stellten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz „IT und Innovationsmanagement – deutsche und türkische Perspektiven für den wissenschaftlichen Diskurs und zur Erschließung von praxisrelevanten Erfolgspotenzialen“ eindrucksvoll unter Beweis. In ihren Beiträgen gewährten sie Einblicke in ganz unterschiedliche Bereiche – von Erfolgsfaktoren im Crowdfunding über Open Innovation via Social Media bis zum Einsatz von IT in Banking & Finance, Personalmanagement und Gesundheitswesen. Erste Informationen zu den einzelnen Vorträgen sind im Wissenschaftsblog der FOM Hochschule nachzulesen. Details folgen im Frühjahr 2016. Dann veröffentlicht die Hochschule den Tagungsband der Veranstaltung in der FOM-Edition im Springer-Gabler Verlag.