Durch die Förderung soll nicht nur die ärztliche Ausbildungsqualität verbessert werden, sondern auch die Lehre sowie die studentische und wissenschaftliche Ausbildung. Das Forschungsprojekt zum Thema Sarkome, zu dem bereits eine Kooperation zwischen der Anatomie an der Universität Regensburg und der Abteilung für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Regensburg besteht, soll auch in Myanmar etabliert werden.
„Wir möchten die Kolleginnen und Kollegen in Myanmar in der Mikro- und Supermikrochirurgie ausbilden, so dass sie nachhaltig in der Rekonstruktionschirurgie arbeiten können“, meint Prof. Dr. Dr. Lukas Prantl, Leiter des Hochschulzentrums für Plastische und Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am UKR, der regelmäßig nach Myanmar reist, um dort die Ärzte zu unterstützen. Die Bedingungen vor Ort erschweren Operationen. Um eine optimale Rekonstruktion nach Tumor-Operationen zu ermöglichen, muss die entsprechende Infrastruktur geschaffen und chirurgisches Instrumentarium zur Verfügung gestellt werden.
„Chirurgie ist nicht alles, sondern es müssen auch onkologische Therapieeinheiten in Myanmar etabliert werden“, so Thiha Aung von der Abteilung für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie. Mikrochirurgische Techniken und die Erforschung der Tumoren sollen die Mediziner aus Myanmar auch in Regensburg kennenlernen.
„Der Wissens- und Forschungstransfer ist enorm wichtig“, erklärt Prof. Dr. Silke Härteis, Professorin für Molekulare und Zelluläre Anatomie an der Universität Regensburg. „Bei uns im Labor können Ärztinnen und Ärzte aus Myanmar zum Beispiel Forschungstechniken erlernen, um so das Tumorwachstum zu untersuchen. Es handelt sich um eine Win-Win-Situation – es profitieren die Universitäten an beiden Standorten“.
Nicht nur Mediziner aus Myanmar profitieren von dem Projekt. Auch Regensburger Studierende sollen künftig regelmäßig in Myanmar Erfahrungen sammeln können. Medizindoktorand Eric Pion war schon vor Ort: „Tumorerkrankungen wie diese gibt es so in Deutschland nicht. Für mich war es daher hochspannend, bei umfangreichen Operationen unter so außergewöhnlichen Umständen dabei zu sein. Das war Anatomieunterricht par excellence“. In seiner Doktorarbeit beschäftigt sich Pion mit Sarkomen, einer seltenen Krebsart.
Zukünftig soll auch in Myanmar die Erforschung von Tumoren möglich sein, so Thiha Aung: „Die Methoden, die wir hier nutzen, werden wir auch in Myanmar etablieren“. Im August möchte Aung wieder nach Myanmar fliegen, um die Basis für die Forschungstätigkeiten vor Ort zu etablieren.