Energie kann in Form von Wasserstoff gespeichert und transportiert werden. So kann z.B. Solarstrom in der Wüste gewonnen und dann dorthin gebracht werden, wo die Energie benötigt wird. Wasserstoff spielt deshalb eine wichtige Rolle für die globale Energiewende. Allerdings führt diese auch zu grundlegenden Veränderungen in den Wirtschaftssystemen und den internationalen Verflechtungen, und hat damit geopolitische Relevanz. Die Produzenten traditioneller fossiler Energieträger müssen ihr Wirtschaftsmodell anpassen. Deutschland baut deshalb in strategisch wichtigen Partnerländern „Wasserstoffdiplomatiebüros“ auf. Nach dem in Nigeria eröffnete am 27. Februar ein zweites Büro in Saudi-Arabien.
Aufgabe der Wasserstoffdiplomatiebüros ist es, den Dialog mit strategischen Partnerländern auszubauen. Dabei geht es zum Beispiel um den Aufbau des internationalen Wasserstoffmarktes und wie die Zusammenarbeit vertieft werden kann, um dessen Chancen zu nutzen. Denn durch die Förderung von Wasserstoff und seinen Folgeprodukten entstehen auch Wettbewerbsvorteile. Die Büros sollen daher sowohl Know-how bereitstellen als auch Analysen über die lokalen und regionalen Auswirkungen der Transformation. Zentral ist zudem die Vernetzung von Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern, Expertinnen und Experten sowie Unternehmen aus beiden Ländern. Die Umsetzung erfolgt in Kooperation mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und ergänzt die bereits bestehenden Energiepartnerschaften.
Saudi-Arabien hat mit der “Vision 2030” ein Programm zur Diversifizierung seiner Wirtschaft und gesellschaftlichen Modernisierung eingeläutet. Das Land setzt dabei stark auf den Ausbau Erneuerbarer Energien und grünen Wasserstoff. Daran wirken auch deutsche Unternehmen mit. Mit dem Wasserstoffdiplomatiebüro soll die Zusammenarbeit in diesem Bereich weiter ausgebaut werden.