Ziel des Gipfels war es, einen Fahrplan der Zusammenarbeit für die nächsten fünf Jahre zu entwickeln. Hierbei standen Studierendenmobilität, Kooperation in Forschung und Entwicklung sowie Berufsbefähigung im Fokus. Herausgehobene Themenfelder für die Zusammenarbeit sind Smart Cities und erneuerbare Energien, aber auch Sicherheit. 350 Teilnehmer von fast 80 indischen und 70 französischen Einrichtungen waren zugegen.
Insbesondere erleichtern beide Länder künftig die Anerkennung der Abschlüsse aus dem jeweils anderen Land. Weiterhin wird es einen Französisch-Indischen Bildungsfonds geben, der von indischen und französischen Unternehmen in Indien finanziert wird, um Stipendien für indische Studierende bereit zu stellen. Darüber hinaus wurden im Hochschul- und Forschungsbereich zahlreiche Abkommen unterzeichnet. Beispielsweise will das französische Luft- und Raumfahrtzentrum CNES (Centre national d’études spatiales) mit der indischen Weltraumorganisation ISRN (Indian Space Research Organisation) die Seeraumüberwachung verbessern, die französische Behörde für Atom und erneuerbare Energien CEA (Commissariat à l'énergie atomique et aux énergies alternatives) kooperiert künftig mit dem indischen Institut für Solarenergie NISE (National Institute of Solar Energy), und zwischen der privaten Ashoka Universität im Norden Neu-Delhis, dem französischen Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung CNRS sowie den französischen Hochschulen Sciences Po Paris, Universität Bordeaux und IEP Bordeaux soll ein geisteswissenschaftliches Forschungsnetzwerk (Laboratoire International Associé, LIA) entstehen.
Es wurde eine gemeinsame Arbeitsgruppe gegründet, die weitere Kooperationsmöglichkeiten im Hochschul- und Forschungsbereich erarbeiten und sich im Herbst erstmals treffen soll.
In einem bilateralen Treffen am Vortag diskutierten die beiden Bildungsminister Frédérique Vidal und Shri Prakash Javadekar darüber hinaus unter anderem Möglichkeiten für gemeinsame Promotionsprogramme und Cotutelles sowie eine stärkere Einbindung französischer Wissenschaftler in das indische GIAN-Netzwerk (Global Initiative of Academic Networks), mit dem internationale Forscher nach Indien eingeladen werden.
Aktuell studieren 5.000 indische Studierende in Frankreich. Bis 2020 sollen es laut der Leiterin der Internationalisierungsagentur Campus France 10.000 werden. Indien will seinerseits in Kürze ein eigenes „Study in India“-Programm auflegen, um die Zahl internationaler Studierender in Indien bis 2022 auf 100.000 zu erhöhen und damit mehr als zu verdoppeln.
Zum Nachlesen:
- Government of India, Ministry of Human Resource Development (11.03.2018): The first ever Indo-French Knowledge Summit ends successfully with a landmark agreement on mutual recognition of educational qualifications between the two countries
- Ambassade de France à New Delhi (12.03.2018): Liste des accords et contrats (Französisch)
- bonjour-india.in: Knowledge Summit India-France