In ihren Forschungsarbeiten werden die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedenen Bildgebungsverfahren nutzen, um das Verhalten von Magnesiumimplantaten zu untersuchen, während sich diese bioverträglich abbauen.
Bioabbaubare Implantate wären z. B. bei vielen Frakturen für Patienten vorteilhaft, da sie eine zweite Operation zum Entfernen der Implantate überflüssig machen würden. Zum ersten Mal treffen sich die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie die Vertreter aus der Industrie am 6. November 2018 zum Kickoff-Meeting des „MgSafe“ genannten Netzwerkes in Hamburg.
Die Koordinatorin des Projektes, Prof. Dr. Regine Willumeit-Römer, Institutsleiterin im Helmholtz-Zentrum Geesthacht, Bereich Metallische Biomaterialien, erklärt: „Die biomedizinische Bildgebung bildet eine tragende Säule für Diagnostik und Therapieüberwachung neuer Implantatmaterialien. Für die neue Klasse der biologisch abbaubaren Magnesium-basierten Implantate muss diese noch verbessert werden. Im Projekt MgSafe werden wir neue Techniken etablieren und 15 Doktoranden fachübergreifend sowohl in der Bildgebungs- als auch in der Implantat-Technologie ausbilden.“
Neben der Weiterentwicklung der Wissenschaft ist es ein wichtiges Ziel von europäischen Marie-Skłodowska-Curie-Netzwerken, herausragende Doktorandinnen und Doktoranden in strukturierter Weise im Rahmen von grenzüberschreitenden, exzellenten Forschungsvorhaben auszubilden. Im April 2019 werden dazu 15 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ihr Promotionsstudium an den Universitäten in Graz, Göteborg, Hamburg, Hannover, Oslo, Pisa und Warschau beginnen. Unter anderem sollen sie die Körperreaktion auf das Implantat und das Materialverhalten während des Magnesium-Abbaus mit einer Präzision und Detailfülle untersuchen, die derzeit noch nicht verfügbar ist.
Die Doktoranden werden in Workshops und Forschungsaufenthalten bei den Projektpartnern unterschiedliche Disziplinen kennenlernen und die gewonnenen Erfahrungen für ihre weitere wissenschaftliche Qualifikation nutzen.
Letztlich sollen mithilfe des ambitionierten Forschungsverbundes neue Implantat-Produkte entstehen. Um die Patientensicherheit zu erhöhen, bildet die neue Kombination der im Projekt entwickelten Bildgebungstechnologien eine wichtige Voraussetzung. Dazu fördern die MSCA-Projekte unter anderem den industrieorientierten Ansatz und daraus resultierend das verstärkte Zusammenwirken zwischen Hochschul- und Industrieforschung.
MgSafe Partner
- Helmholtz-Zentrum -Geesthacht Zentrum für Material‐und Küstenforschung, Metallische Biomaterialien (Geesthacht, Deutschland)
- National Research Council (CNR) Institute of clinical physiology (IFC) (Pisa, Italien)
- Medizinische Universität Graz, Abteilung Orthopädie und orthopädische Chirurgie (Graz, Österreich)
- Universität Oslo, Department of Biomaterial (Oslo, Norwegen)
- Oslo Metropolitan University, Faculty of Technology, Art and Design (Oslo, Norwegen)
- Medizinische Hochschule Hannover (Hannover, Deutschland)
- Universität Göteborg, Sahlgrenska Academy (Göteborg, Schweden)
- Warsaw University of Technology (Warschau, Polen)
- MRITools GmbH (Berlin, Deutschland)
- Syntellix AG (Hannover, Deutschland)
- Scanco Medical AG (Brüttisellen, Schweiz)
- FujiFilm Sonosite B.V (Amsterdam, Niederlande)
- BRI.Tech BioResorbable Implant Technologies (Graz, Österreich)