Wie kann moderne Technologie dazu beitragen, den Klimawandel zu verstehen und die Umwelt zu schützen? I-Seed bringt bioinspirierte weiche Robotik, Materialwissenschaft und künstliche Intelligenz zusammen, um Roboter zu entwickeln, die das Verhalten von Pflanzensamen nachahmen. Intelligente Samen, sogenannte „I-Seed-Roboter“, sollen Boden- und Klimaparameter überwachen, z. B. das Vorhandensein von Schadstoffen, Feuchtigkeit, CO2-Gehalt, Temperatur und Wasserqualität.
Die Fähigkeit, ihre Samen optimal in den Boden zu bringen, ist für das Überleben von Pflanzen essenziell. Wie schon Leonardo da Vinci bei seiner „Luftschraube", lassen sich die Forschenden im I-Seed-Projekt von speziellen Pflanzensamen inspirieren, die fliegend oder bohrend ihr Ziel erreichen, z. B. die Samen von Ahorn oder Reiherschnabel. Sie untersuchen zum einen die Morphologie der Pflanzensamen und deren Ausbreitungsmechanismen. Zum anderen forschen sie nach multifunktionalen Materialien für die Roboter, die biologisch abbaubar sind und die Umwelt nicht belasten.
I-Seed wird von der Europäischen Union im Rahmen der Ausschreibung FET Proactive „Environmental Intelligence“ mit insgesamt vier Millionen Euro gefördert und hat eine Laufzeit von vier Jahren. Koordiniert wird es von Barbara Mazzolai, Direktorin des Center for Micro-BioRobotics (CMBR) des IIT-Istituto Italiano di Tecnologia. Weiterhin beteiligt sind: Leibniz-Institut für Neue Materialien (Deutschland), Consiglio Nazionale delle Ricerche (Italien), Scuola Superiore Sant’Anna (Italien), Wageningen University (Niederlande) und Olyseus Innovations Ltd. (Zypern).