Ziel des Projekts ROBOTT-NET (Robot Technology Transfer Network) ist es, Europas Marktanteil in der Industrie- und Servicerobotik sowie die Wettbewerbsfähigkeit produzierender Unternehmen durch Robotik weiter zu stärken. Hierfür arbeiten das Fraunhofer IPA sowie die drei weiteren europäischen Forschungseinrichtungen Danish Technological Institute DTI (Dänemark), Manufacturing Technology Centre MTC (Großbritannien) und Tecnalia (Spanien) eng mit Endanwendern zusammen.
Von Synergien profitieren
Die Projektpartner möchten gemeinsam mit Unternehmen erreichen, dass Forschungsinstitute ihr Expertenwissen oder ihre Forschungs- und Test-Infrastruktur nicht nur für den regionalen Technologie-transfer verfügbar machen. Stattdessen sollen sie in einem europäischen Verbundsystem nutzbar und zugänglich sein, um Lösungsimpulse für künftige Produktionen zu setzen und Innovationsaufwände zu reduzieren. Damit die Lösungen im nächsten Schritt erfolgreich in der Industrie eingesetzt werden und nicht mangels Finanzierung oder Förderung auf einem bestimmten Entwicklungsstand stehenbleiben, geht es neben der Technologieentwicklung auch um das Ausarbeiten innovativer Geschäftsmodelle für die Nutzung von Automatisierungslösungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Zusammenarbeit mit kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU), damit sie auch mit geringerem finanziellen Spielraum von neuen Technologien profitieren.
Fraunhofer IPA lädt in seine Versuchsfelder ein
Zum Start des Projekts können sich Unternehmen aller Branchen, die zumindest eine Idee, eine Herausforderung oder ein Entwicklungsprojekt in Robotik und Automation haben, für die Teilnahme am Projekt bewerben. Ob Systemintegratoren, Entwickler aus Forschung oder Industrie sowie Endanwender: Am 1. Juni 2016 können sie beim Open Lab am Fraunhofer IPA die neuesten Dienstleistungen und Robotertechnologien in den Versuchsfeldern des Instituts erleben. Hierzu zählen neben vielen anderen bspw. das hochgenaue Bearbeiten mit Robotersystemen, intuitive und schnelle Programmierverfahren, eine Software für feinfühlige Montageprozesse, autonome Navigationsverfahren für mobile Systeme oder eine flexible Automatisierungslösung für den »Griff-in-die-Kiste«. Während einer geführten Tour oder im direkten Austausch mit Experten können die Teilnehmer diskutieren, wie sich ihre Automatisierungsidee konkretisieren und umsetzen lässt.
Ziel der Projektpartner ist es, mit Endanwendern längerfristig zusammenzuarbeiten und die nötigen Strukturen für den Technologietransfer auf internationaler Ebene zu etablieren. Diese Zusammenarbeit erfolgt in mehreren Etappen: Interessierte Unternehmen können sich direkt vor Ort für die Teilnahme als Endanwender in ROBOTT-NET bewerben. Daraufhin wählt das Konsortium aus allen Bewerbungen auch anderer Open Labs der Projektpartner insgesamt 64 Projekte aus, die jeweils 400 Stunden technische Beratung durch Robotikexperten erhalten. Hier geht es darum, die erforderliche technische Innovation auszuarbeiten sowie ein entsprechendes Geschäftsmodell zu entwickeln. Die besten acht Projekte daraus werden jeweils mit 150 000 Euro gefördert. Damit können die Forschungsinstitutionen die Automatisierungsideen der Endanwender bis zum fertigen Demonstrator umsetzen.