StartseiteAktuellesNachrichtenEuropäische HIV Impfstoff Allianz startet Forschungsprogramm

Europäische HIV Impfstoff Allianz startet Forschungsprogramm

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die EU-Kommission hat der Europäischen HIV Impfstoff Allianz (EHVA) Forschungsgelder in Höhe von 22 Millionen Euro für die Entwicklung einer multidisziplinären Plattform zur Bewertung neuer präventiver und therapeutischer HIV Impfstoffe zugesagt. Die Schweizer Verbundpartner erhalten in Summe weitere 6 Millionen Euro von der Schweizer Regierung. An der EHVA ist eine Arbeitsgruppe von der Universität Regensburg unter Leitung von Prof. Dr. Ralf Wagner (Professur für Molekulare Mikrobiologie mit Schwerpunkt Molekulare Virologie) maßgeblich beteiligt, die allein mit 915.000 Euro finanziert wird. Das EHVA-Netzwerk läuft bis Ende 2020 und wird im Rahmen des EU Horizont 2020 Programms gefördert.

Die EHVA wurde von Prof. Yves Lévy, CEO des Französischen Instituts für Gesundheit und Medizinische Forschung (INSERM), und Prof. Giuseppe Pantaleo, Executive Direktor des Swiss Vaccine Research Institutss am Universitätskrankenhaus Lausanne (CHUV), ins Leben gerufen. Der Verbund vereint 39 Partner aus Industrie und Forschungseinrichtungen in Europa, den USA und Afrika sowie fachübergreifende Kompetenzen und state-of-the-art Technologien.

HIV ist noch immer eine globale gesundheitliche Bedrohung. Rund 37 Millionen Menschen leben mit HIV; pro Jahr gibt es über 2 Millionen Neuinfektionen. Viele biomedizinische HIV-Präventionsstrategien sind, obwohl nachweislich erfolgreich, langfristig schwer aufrecht zu erhalten. Ein Impfstoff stellt daher noch immer das effektivste Mittel im Kampf gegen HIV/AIDS dar.

Das Ziel von EHVA ist die Entwicklung mehrerer neuartiger – therapeutischer und präventiver – und vor HIV-Infektion schützender Impfkonzepte. Ergänzend sollen durch die Kombination von neuen Impfstoffen mit innovativen Modulatoren des Immunsystems sowie existierenden Therapeutika alternative Konzepte zur Behandlung der HIV Infektion vorangetrieben werden. Aufbauend auf den umfassenden Erkenntnissen, die die HIV Forschung in den letzten Jahren gewonnen hat, will EHVA einen stabilen Prozess entwickeln, der zukünftig eine Skalierung der Auswahl und Weiterentwicklung vielversprechender Impfstoffkandidaten von der Idee bis hin zur klinischen Testung ermöglicht. EHVA arbeitet eng mit Experten aus der Industrie, führenden afrikanischen Wissenschaftlern und der European and Developing Countries Clinical Trials Partnership (EDCTP) zusammen. So ist es Ziel, vielversprechende Impfstoffkandidaten nach erfolgreicher Validierung in Europa auch in Afrika zu testen.

Im Rahmen des Netzwerks wird das Regensburger Team um Prof. Wagner eine eigenständige Gruppe von Impfstoff-Kandidaten für die präklinische und klinische Erprobung entwickeln. Dabei wird die Regensburger Arbeitsgruppe neue Immunogene entwickeln, auf die das Immunsystem mit der Bildung von Antikörpern reagiert, die eine HV Infektion durch die unterschiedlichen und weltweit vorhandenen Erregerstämme verhindert. Ebenso sollen neue Impfstoff-Darreichungsformen entwickelt werden, um in bereits infizierten Personen die Vermehrung des Virus noch besser kontrollieren und idealerweise stoppen zu können. Prof. Wagner wird zudem als Mitglied des EHVA Management Boards dazu beitragen, den internationalen Verbund zu steuern und die gesteckten Ziele zu erreichen.

Kontakt:

Prof. Dr. Ralf Wagner
Universität Regensburg
Professur für Molekulare Mikrobiologie mit Schwerpunkt Molekulare Virologie
Tel.: 0941 944-6452
E-Mail
: ralf.wagner(at)klinik.uni-regensburg.de 

Quelle: Universität Regensburg / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: EU Global Themen: Förderung Lebenswissenschaften

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