Die von den AI4EU-Partnern France Digitale und Artefact organisierte Veranstaltung bringt Experten und Lösungsanbieter für Künstliche Intelligenz (KI, engl. Artificial Intelligence AI) mit Führungskräften aus Wirtschaft und Industrie zusammen, die ihre Unternehmen für die digitale Transformation aufstellen wollen. Die Vorträge und Diskussionsrunden geben einen Überblick über den Stand der Forschung und Anwendung von KI und Big Data in Europa. Eine Ausstellung zeigt innovative Lösungen. Workshops behandeln spezifische Themen für verschiedene Zielgruppen, wie beispielsweise KI-Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen, Anwendungen im Personalwesen und Forschung zu menschenorientierter KI. Gleichzeitig war die Veranstaltung auch der Auftakt für eine Reihe öffentlicher KI-Veranstaltungen, die in ganz Europa stattfinden werden sowie der Startschuss für den Aufbau einer zentralen Plattform für Künstliche Intelligenz in Europa. In den Workshops erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit zum Austausch und können wertvolle Beiträge zum Design, zur Funktionalität und zur technischen Umsetzung der AI4EU-Plattform liefern.
Die AI4EU-Plattform soll eine offene AI-on-Demand-Plattform sein, die darauf abzielt, der Zersplitterung von Wissen und Erfahrung zum Thema KI in Europa entgegenzuwirken. Die Plattform, die ab diesem Sommer verfügbar sein soll, kann dann von der europäischen KI-Community genutzt werden – also von Forscherinnen und Forschern, Technologieentwicklern, Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Industrie sowie Lehrkräften und der allgemeinen Öffentlichkeit. Für diese Gruppen bietet die Plattform Zugang zu kuratierten Daten, die zum Testen und Entwickeln von KI-Anwendungen geeignet sind, zertifizierten KI-Tools und -Algorithmen sowie Rechenleistung.
Das AI4EU-Projekt vereint 79 Partnerorganisationen aus 21 Ländern und wird von der Europäischen Kommission in den nächsten drei Jahren mit insgesamt 20 Millionen Euro gefördert. Als Teil des Programms Horizont 2020 bildet AI4EU ein Schlüsselelement der EU-Strategie zur Künstlichen Intelligenz. Das Programm hat das Ziel, die öffentlichen und privaten Investitionen in KI-Technologien zu erhöhen, den Zugang zu Daten und Entwicklungswerkzeugen zu erleichtern sowie zukünftige Experten und Mitarbeitende aus allen Wirtschaftssektoren, insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen in Europa, aus- und weiterzubilden. Darüber hinaus wird ein "Ethikobservatorium" eingerichtet, um KI-Fachleute und die europäische Öffentlichkeit in die Diskussion über ethische, rechtliche und soziale Auswirkungen der Technologie einzubeziehen.
Die im Rahmen von AI4EU durchgeführte Forschung konzentriert sich auf menschenorientierte KI, bei der Werte und Ethik als Leitlinien für alle Forschungs- und Entwicklungsarbeiten dienen. Die Forscherinnen und Forscher werden gemeinsam daran arbeiten, Wissenslücken zu identifizieren und zu schließen, auf Zusammenarbeit ausgerichtete KI-Tools bereitzustellen und Anwendungen zu entwickeln, die erklärbar, überprüfbar und integrativ sind. Darüber hinaus spielt die Verbindung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit Anwendungen in der physikalischen Welt, zum Beispiel in der industriellen Produktion, eine große Rolle. Aus diesem Grund wird sich die Forschung auf mehrere Pilotanwendungen konzentrieren, beispielsweise in den Bereichen Bildung, Robotik, Gesundheitswesen, Medien, Landwirtschaft, Internet der Dinge und Cybersicherheit.
AI4EU zielt darauf ab, die europäische Exzellenz und eine weltweit führende Position in wichtigen Bereichen der KI-Forschung und -Anwendung zu stärken. Das Projekt bietet Orientierung für die KI-Forschung, ist Impulsgeber für technologische Innovation und liefert ethische Leitlinien für die Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten in Europa
Das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS ist einer der wichtigsten Partner von AI4EU und beteiligt sich an der technischen Leitung, der Implementierung der Plattform, der Forschung und der Kommunikation für das AI4EU-Projekt. Dr. Joachim Köhler, Abteilungsleiter am Fraunhofer IAIS, ist der technische Leiter für das gesamte Projekt.