Insgesamt fließen 2,7 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in zwei Projekte:
NAVEBGO: Eine Strategie zur Nachhaltigen Verringerung des Biozideintrags in das Grundwasser am Oberrhein
Biozide werden an Gebäudefassaden zum Schutz vor Algen- und Pilzbefall eingesetzt, gelangen in den urbanen Wasserkreislauf und schlussendlich in das Grundwasser. Im Projekt NAVEBGO entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Vorschläge, wie dieser Biozideintrag in der Oberrheinregion nachhaltig reduziert werden kann. Bauliche Vorkehrungen wirken einem Algen- und Pilzbefall ohne Biozideinsatz entgegen und sind so schon bei der Gebäudeplanung für Architektinnen und Architekten relevant. „Neben neuen Forschungsergebnissen möchten wir auch Veränderungen in der Praxis erzielen. Daher werden wir Alternativprodukte auf ökotoxikologische Unbedenklichkeit testen und sie Handwerkern und Heimwerkern empfehlen“, so Projektleiter Prof. Dr. Jens Lange. „Auch werden wir die wichtigsten Eintragswege von Bioziden in das Grundwasser ermitteln und daraufhin Vorschläge für die Stadtverwaltungen entwickeln, wie sie dazu beitragen können, die Biozideinträge zu verringern.“
Die Projektergebnisse sind für alle Siedlungsräume am Oberrhein anwendbar und werden über eine Online-Plattform mittels digitaler Karten visualisiert und kommuniziert. Neben den Eucor-Universitäten Freiburg und Straßburg sind die Universitäten Koblenz-Landau und Lüneburg sowie die WWL Umweltplanung und Geoinformatik GbR aus Bad Krozingen beteiligt. Die Fördersumme der EU liegt bei 1,12 Millionen Euro. Das Projekt ist mit Jahresbeginn gestartet.
RES_TMO: Regionale Konzepte für eine integrierte, effiziente und nachhaltige Energieversorgung und Speicherung in der Trinationalen Metropolregion Oberrhein
Die Umstellung auf erneuerbare Energien (Renewable Energy Sources – RES) gilt weltweit als Voraussetzung für die Erfüllung klimapolitischer Ziele. Der geplante Ausstieg aus Kern- und Kohlekraftwerken und die hohen Anteile an erneuerbaren Energien, die in der Trinationalen Metropolregion Oberrhein (TMO) produziert werden, stellen jedoch Herausforderungen dar, insbesondere hinsichtlich der Sicherheit der Energieversorgung und der Flexibilität der Systeme. „Um die Versorgungssicherheit auch mit erneuerbaren Energien zu gewährleisten, müssen in der Grenzregion am Oberrhein die französischen, deutschen und schweizerischen Akteure ihre Energiesysteme aufeinander abstimmen“, so Projektleiterin Prof. Dr. Barbara Koch. „Wir möchten Handlungsempfehlungen für Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger entwickeln, damit die vorhandenen Kapazitäten in der Erzeugung, im Bedarf und in der Speicherung wechselseitig genutzt werden können.“
An dem Projekt sind alle fünf Eucor-Universitäten – Basel, Freiburg, Haute-Alsace, Straßburg und das Karlsruher Institut für Technologie – beteiligt. Weitere Projektpartner sind der Energieversorger badenova und der Standort Straßburg des nationalen französischen Forschungszentrums CNRS. Die Projektentwicklung wurde von Eucor – The European Campus mit der Anschubfinanzierung „Seed Money“ unterstützt. Die EU fördert das Vorhaben, das im Februar 2019 startet, mit 1,59 Millionen Euro.