Die Europäische Kommission hatte erklärt, bis zum Jahr 2024 rund 20 Europäische Hochschulen einrichten zu wollen und bereits eine erste Ausschreibung veröffentlicht. Die Bundesregierung legt in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion zur Bildung eines Europäischen Hochschulnetzwerks ihre Position zu dem Vorhaben dar. Das geplante Netzwerk solle einen Beitrag zur Stärkung des europäischen Hochschul- und Forschungsraums, der europäischen Identität und der Wettbewerbsfähigkeit Europas leisten.
Laut Bundesregierung werde Ziel aller künftigen Europäischen Hochschulnetze sein, die teilweise bereits bestehenden oder auch noch nicht existierenden Kooperationen zwischen europäischen Hochschulen auf ein höheres Niveau zu heben. Das gelte sowohl für Lehre und Forschung als auch beim Transfer. Neugründungen seien nicht vorgesehen. Maßnahmen könnten dabei unter anderem gemeinsame Studien- und Forschungsprogramme sein, die Förderung der Mehrsprachigkeit, Mobilitätsförderung von Studenten, akademischen Personal und Forschern, gemeinsame Studienabschlüsse, vereinfachte Anerkennungsmechanismen, digitale Lehr- und Lernangebote und gemeinsame Transferinitiativen.
Die Europäische Kommission sieht laut Antwort vor, dass insgesamt 30 Millionen Euro für eine dreijährige Förderung bereitgestellt werden. In der neuen Programmgeneration ab 2021 sollen nach Planung der Kommission rund 1,3 Milliarden Euro in einer eigenen Programmsäule im Nachfolgeprogramm zu Erasmus+ zur Verfügung gestellt werden. Zudem gab die Bundesregierung an, ab dem Jahr 2019 bis zum Jahr 2021 jährlich bis zu sieben Millionen Euro für ein nationales Begleitprogramm bereitzustellen, dessen Ziel es sei, die europäische Dimension deutscher Hochschulen in multilateralen europäischen Netzwerken zu stärken. Es seien drei Programmlinien vorgesehen, um die deutschen Hochschulen bei ihrem Einstieg in diesen dynamischen Prozess zu unterstützen beziehungsweise für nachfolgende EU-Ausschreibungen vorzubereiten.