Europäische Hochschulen sind transnationale Allianzen von Hochschuleinrichtungen aus der gesamten EU, die eine gemeinsame langfristige Strategie verfolgen und europäische Werte und Identität fördern. Die Initiative zielt darauf ab, die Mobilität von Studierenden und Hochschulpersonal deutlich zu stärken und die Qualität, Inklusivität und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hochschulbildung zu fördern.
Zum Stichtag der ersten Ausschreibungsrunde im Februar dieses Jahres sind 54 Bewerbungen eingegangenen von denen nur 17 zur Förderung ausgewählt wurden. Insgesamt sind 114 Hochschuleinrichtungen aus 24 Mitgliedstaaten an den bewilligten Europäischen Hochschulen beteiligt. Deutschland ist mit 15 Hochschulen in 14 der Allianzen verteten. Nach französischen Universitäten (16) sind deutsche Hochschulen damit am zweit häufigsten an den Europäischen Hochschulen beteiligt, gefolgt von Einrichtungen aus Italien (12), Spanien (11) und Schweden (6). Aus dem Vereinigten Königreich sind lediglich drei Universitäten vertreten.
Tibor Navracsics, EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, sagte:
„Es freut mich zu sehen, wie ambitioniert die ersten 17 Europäischen Hochschulen sind. Sie werden als Vorbild für andere Hochschuleinrichtungen in der EU dienen und es den nächsten Generationen von Studierenden ermöglichen, Europa durch ein Studium in verschiedenen Ländern zu erleben. Ich bin davon überzeugt, dass diese für den europäischen Bildungsraum so wichtige Initiative ein echter Wendepunkt für die Hochschulbildung in Europa ist und einen nachhaltigen Beitrag zu Exzellenz und Inklusion leisten wird.“
Die Auswahl an Europäischen Hochschulen umfasst ein breites Spektrum von Hochschuleinrichtungen aus der gesamten EU – von Fachhochschulen über Technische Hochschulen und Kunsthochschulen bis hin zu Gesamthochschulen und forschungsintensiven Hochschulen. Ziel ist es, dass Europäische Hochschulen interuniversitäre Campusse bilden, zwischen denen sich Studierende, Doktoranden, Beschäftige und Forschende nahtlos bewegen können. So sollen Fachkenntnisse, Plattformen und Ressourcen gebündelt werden, um gemeinsame Lehrpläne oder Module zu erstellen, die verschiedene Disziplinen abdecken und so den Studierenden den Erwerb eines europäischen Abschlusses zu ermöglichen. Die Europäischen Hochschulen sollen zudem einen Beitrag zur nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung der Regionen leisten, in denen sie angesiedelt sind, da ihre Studierenden eng mit Unternehmen, Kommunalbehörden, Wissenschaftlern und Forschern zusammenarbeiten werden,.
Für die ersten 17 „Europäischen Hochschulen“ steht ein Gesamtbudget von bis zu 85 Mio. EUR zur Verfügung. Jede Allianz wird in den kommenden drei Jahren bis zu 5 Mio. EUR erhalten‚ um mit der Umsetzung ihrer Pläne zu beginnen und den Weg für weitere Hochschuleinrichtungen in der EU zu ebnen.
Die nun geförderten Allianzen werden verschiedene Modelle zur Umsetzung des neuen Konzepts der Europäischen Hochschulen und seines Potenzials zur Verbesserung der Hochschulbildung erproben. Während einige Allianzen einen umfassenden Ansatz verfolgen und sämtliche Disziplinen abdecken, konzentrieren sich andere auf bestimmte Bereiche, wie etwa Nachhaltigkeit in Küstenstädten, Sozialwissenschaften oder globale Gesundheit. Die Erfahrungen werden im Rahmen einer zweiten Ausschreibungsrunde berücksichtigt, die im Herbst 2019 startet. Mit Blick auf den nächsten langfristigen EU-Haushalt 2021-2027 plant die Kommission, die Initiative „Europäische Hochschulen“ vollständig im Rahmen von Erasmus+ mit einem deutlich aufgestockten Budget umzusetzen.
Pressemitteilungen deutscher Einrichtungen
- Hertie School of Governance (26.06.2019): Hertie School wird Europauniversität. EU fördert europäische Gemeinschaftsgründung CIVICA
- Technische Universität Hamburg (26.06.2019): TUHH im Europäischen Konsortium innovativer Universitäten (ECIU) erhält von EU grünes Licht für Europäische Universität
- Technische Universität Darmstadt (26.06.2019): Europäische Uni-Allianz "UNITE!" kommt
- Eberhard Karls Universität Tübingen (26.06.2019): CIVIS-Allianz ist Pilotprojekt für den europäischen Bildungsraum
- Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau (26.06.2019): Europaweiter Campus für 270.000 Studierende
- Freie Universität Berlin (26.06.2019): Förderung einer europäischen Universitätsallianz mit Beteiligung der Freien Universität Berlin
- Johannes Gutenberg-Universität Mainz (26.06.2019): Leuchtturm im Europäischen Hochschulraum: EU-Kommission fördert JGU und Partner für ihre Zukunftsideen
- Universität Heidelberg (26.06.2019): 4EU+ erfolgreich mit dem Konzept „Europäische Hochschulen“
- Universität Potsdam (26.06.2019): Auf dem Weg zur UniverCity – Europäische Förderung für die Universität Potsdam und ihre Partnerhochschulen
- Universität Bremen (26.06.2019): Europäische Universität YUFE: Universität Bremen mit Netzwerk erfolgreich
- Karlsruher Institut für Technologie(26.06.2019): EPICUR als „Europäische Universität“ erfolgreich
- Hochschulrektorenkonferenz (26.06.2019): HRK-Präsident zu Europäischen Hochschulallianzen: Erfolg für Deutschland, Gewinn für Europa, Kraftakt für die Hochschulen
- Hochschule für Bildende Künste Dresden (26.06.2019): Hochschule für Bildende Künste Dresden erfolgreich beim erstmalig ausgeschriebenen EU Call für „Europäische Hochschulen“
- DAAD (27.06.2019): Deutsche Universitäten spielen führende Rolle in europäischer Vernetzung: Erste ‚Europäische Hochschulen' ausgewählt
- German U15 (27.06.2019): Deutsche Universitäten spielen führende Rolle in europäischer Vernetzung: Erste ‚Europäische Hochschulen' ausgewählt
- Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (04.07.19): Nachhaltig leben am, vom und mit dem Meer
Zum Nachlesen
- Europäische Kommission: Übersicht zu allen 17 geförderten Europäischen Universitäten
- Europäische Kommission: Initiative „Europäische Hochschulen“