StartseiteAktuellesNachrichtenFörderung für deutsch-niederländisches Forschungskonsortium zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen das „Nahost-Atemwegssyndrom-Coronavirus"

Förderung für deutsch-niederländisches Forschungskonsortium zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen das „Nahost-Atemwegssyndrom-Coronavirus"

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Gegen das „Nahost-Atemwegssyndrom-Coronavirus“, kurz MERS, gibt es bislang keine Impfung. Ein Forschungskonsortium um das Biotechnologieunternehmen IDT Biologika aus Dessau möchte das ändern. Zu dem Konsortium gehören auch Partner aus den Niederlanden. Finanziert wird das Vorhaben durch die internationale Impfstoffinitiative CEPI.

Das Ebola-Virus gehört zu den Erregern mit sehr hohem Pandemiepotential. Es tritt unvorhersehbar auf, verbreitet sich mitunter sehr schnell – und ist nur äußerst schwer einzudämmen. In Afrika starben in den Jahren 2014 und 2015 etwa 14.000 Menschen an Ebola. 2018 kam es erneut zu Ausbrüchen in der Demokratischen Republik Kongo – doch dieses Mal weniger verheerend: Denn erstmalig wurde ein neuer Impfstoff eingesetzt, der die Ausbreitung im direkten Umfeld von Erkrankten verhindert. Die Impfstoffentwicklung wurde von zahlreichen öffentlichen und privaten Geldgebern weltweit finanziert – darunter auch die Bundesregierung. Die internationale Impfstoffinitiative „Coalition for Epidemic Preparedness Innovations“, kurz CEPI, will nun dafür sorgen, dass in Zukunft auch Impfstoffe gegen andere gefährliche Erreger bereits vor dem ersten Ausbruch verfügbar sind. Dazu gehört auch das „Nahost-Atemwegssyndrom-Coronavirus“, kurz MERS: Mit der Impfstoffentwicklung wurde jetzt ein Forschungskonsortium unter Federführung der IDT Biologika GmbH aus Dessau betraut.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek gratulierte dem Konsortium. „Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei diesem Vorhaben“, sagte sie. „Besonders freut mich, dass auch deutsches Know-how einen wichtigen Beitrag für eine bessere Gesundheitssicherheit weltweit leistet.“ Solange es keine wirksamen Impfstoffe gegen Erreger von Ebola, Lassa-Fieber oder MERS gebe, würden diese Krankheiten immer wieder viele Menschen bedrohen. „Deshalb beteiligen wir uns an der CEPI-Initiative“, so Karliczek.

CEPI bringt schlagkräftige Forschungs- und Entwicklungskonsortien zusammen

CEPI bringt weltweit die besten Forschenden zusammen. Denn gefördert wird nur, wer schlagkräftige Forschungs- und Entwicklungskonsortien unter Einbindung von Akademie und Privatwirtschaft bildet – und so das nötige Know-how und die technischen Voraussetzungen unter einem Dach vereint. Ich freue mich, dass das Bundesforschungsministerium zusammen mit anderen engagierten internationalen Förderern diese wichtige Arbeit ermöglicht“, sagt Richard Hatchett, Geschäftsführer von CEPI. Das Forschungskonsortium um das Biotechnologieunternehmen IDT Biologika sei ein Gewinn für die Initiative. „IDT Biologika ist mit seiner Erfahrung in der Impfstoffherstellung für Menschen und Tiere gleichermaßen gerade für die Entwicklung einer MERS-Vakzine der ideale Partner“, so Hatchett.

MERS wird von Kamelen auf den Menschen übertragen

Ein Schwerpunkt der Forschung von IDT Biologika ist die Entwicklung veterinärmedizinischen Produkte. Diese Know-how bringt das Unternehmen jetzt in den Kampf gegen MERS ein: Denn gegenwärtig wird die Infektionskrankheit von Kamelen auf den Menschen übertragen – und führt zu schweren Atemwegserkrankungen. Forscherinnen und Forscher gehen jedoch davon aus, dass bereits kleine Veränderungen im Erbgut des Virus zu einer direkten Ansteckung von Mensch zu Mensch führen können. „Mit der Entwicklung des Impfstoffs wappnen wir uns vorsorglich für diesen Fall“, erklärt IDT-Geschäftsführer Andreas Kastenbauer. „Andererseits wollen wir durch vorbeugende Impfung von Kamelen das natürliche Virusreservoir eindämmen, um so Ausbrüche frühzeitig zu verhindern.

Deutsch-niederländisches Forschungskonsortium

Das Forschungskonsortium umfasst neben der IDT Biologika GmbH zudem das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung als weiteren deutschen Partner sowie von niederländischer Seite das Viroscience Department des Erasmus-Universitätsklinikums in Rotterdam und das Auftragsforschungsinstitut CR2O.

Hintergrund: Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI)

CEPI wurde 2017 von mehreren staatlichen und nicht-staatlichen Geldgebern als Reaktion auf die Ebola-Krise 2014 gegründet. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt CEPI für fünf Jahre mit bis zu 90 Millionen Euro. Weitere Mitglieder bisher sind Norwegen, Japan, Indien, Belgien und Australien, die Bill und Melinda Gates Stiftung und der Wellcome Trust.

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Quelle: BMBF / CEPI Redaktion: von Andreas Ratajczak, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Global Niederlande Themen: Lebenswissenschaften Förderung

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