Mit dem Forschungsschiff METEOR geht es vom saudi-arabischen Hafen Jeddah aus zum Grabenbruch in der Mitte des Roten Meeres. An dieser aktiven Plattengrenze zwischen Afrika und Arabien streben die tektonischen Platten um 10 bis 16 Millimeter pro Jahr auseinander, was zu vulkanischer Aktivität führt. Diesen als Ozeanisches Rift bezeichneten Bereich wollen die Forschenden nach hydrothermalen Schloten absuchen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Expedition als Mittelgeberin über das Begutachtungspanel Forschungsschiffe (GPF) .
Das Rote Meer ist in den Geo- und Biowissenschaften für seine lebensfeindlichen, hyper-salzhaltigen Unterwasserseen, die so genannten Solebecken bekannt. Einige sind bis zu 70 Grad Celsius heiß und enthalten metallhaltige Schlämme, ein Zeichen für hydrothermale Aktivität bei hohen Temperaturen. Deren Quellen wurden nie geortet oder untersucht, da selbst hochmoderne Roboterausrüstung nicht in eine heiße Sole eindringen kann, ohne schwere Schäden zu riskieren. Doch diese Solebecken machen nur einen winzigen Teil der so genannten neovulkanischen Zone im Graben aus. Die Expedition M194 HEXPLORES (Hydrothermal Exploration of the Red Sea, Hydrothermale Erforschung des Roten Meeres) wird sich auf den Rest der Grabenachse konzentrieren, der mit modernen Beobachtungssystemen am Meeresboden zugänglich ist.
Mehrere vorangegangene Expeditionen des GEOMAR und der KAUST haben den Grundstock für diese gemeinsame Fahrt gelegt, indem sie wertvolle Daten über die Geologie des Roten Meeres gesammelt haben. Nun hoffen die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, während der seit fast zehn Jahren geplanten Expedition endlich die aktiven Schlote im Graben zu lokalisieren. Unter den 27 Teilnehmenden aus zehn Ländern sind unter anderem Forschende des saudischen National Center of Wildlife (NCW), des British Antarctic Survey (BAS) und der Universitäten von Ottawa, Kanada, und Macau, China.
Zum Nachlesen
- GEOMAR via idw (10.10.2023): Suche nach Schwarzen Rauchern im Roten Meer - Expedition zur Erforschung von Hydrothermalquellen gestartet