Bei den Lymphomen und Leukämien der T-Lymphozyten handelt es sich um eine Gruppe von seltenen, aber zumeist aggressiven Formen von Blutkrebs. Sie sprechen auf die üblichen und zumeist unselektiven Therapien überwiegend schlecht an und führen oft innerhalb von wenigen Jahren zum Tod. Im Rahmen der ERA-net TRANSCAN 2-Initiative wird das Kölner Projekt “Implementation of (epi)genetic and metabolic networks in the targeting of T-cell prolymphocytic leukemia (T-PLL)“ mit 300.000 Euro gefördert. Dieses Projekt ist Teil des ERANET-PLL-Verbundes, einer Kooperation von fünf europäischen Forschungsgruppen aus Wien, Lyon, Dresden und Köln, wobei die Kölner Arbeitsgruppe als Koordinator des Verbundes fungiert.
ERANET-PLL beschäftigt sich grundsätzlich mit der Entwicklung neuer bioinformatischer Anwendungen, die basierend auf in vitro Substanz-Screenings, sowie genetischen und metabolischen Untersuchungen, Vorhersagen zum Therapieansprechen treffen können. Dies soll dazu dienen, T-PLL Patienten zielgerichteter und erfolgreicher zu behandeln. Insgesamt wird diese Initiative mit 1,5 Millionen Euro gefördert.
Im Rahmen der ERA PerMed-Initiative wird das Projekt “Novel individualized therapies in JAK/STAT driven T-cell malignancies” (Acronym: JAKSTAT-Target) gefördert. Das JAKSTAT-Target-Konsortium setzt sich aus sechs Forschungsgruppen aus Köln, Helsinki, Toronto und Wien zusammen. JAKSTAT-Target beschäftigt sich mit der Rolle des JAK-STAT Signalwegs in reifen T-Zell Lymphomen und zielt auf die Entdeckung von effektiven Arzneistoffen und Arzneistoff-Kombinationen ab, die in diesen Signalweg eingreifen. Diese Initiative wird mit insgesamt 1,5 Millionen Euro gefördert, wobei dem Kölner Projekt nochmals 300.000 Euro zugutekommen. Der Förderzeitraum für beide Projekte beträgt zunächst drei Jahre.
Im Rahmen ihrer neuen Initiative zur strukturellen und wissenschaftlichen Förderung von Hochdurchsatzssequenzierung in Projekten unterstützt die DFG für die beiden beschriebenen EU-Projekte das Kölner Labor seit Januar 2020 mit weiteren 130.000 Euro. Als eines von vier ausgewählten deutschen Sequenzierzentren für Next Generation Sequencing (NGS) war dabei das Cologne Center for Genomics (CCG) als Teil des West German Genome Centers eine zusätzlich ausschlaggebende Strukturkomponente.
Die geplanten Arbeiten all dieser Projekte zielen auf eine grundlegende Verbesserung des molekularen Verständnisses der bisher unzureichend untersuchten Formen der T-Zell-Neoplasien ab. Weiterführend soll die Therapie dieser aggressiven Erkrankungen durch Vorhersagemodelle bestmöglich personalisiert und durch neue zielgerichtete Arzneistoffe, wie einzigartige STAT-Inhibitoren, maßgeblich verbessert werden.