Laut Wissenschaft Frankreich sieht der Investitionsplan bis Ende dieses Jahres eine Förderung von Projekten mit einem Budget von fast 10 Milliarden Euro und bis Ende 2023 in Höhe von 20 Milliarden Euro vor. Die Hälfte der ausgewählten Projekte zielt dabei auf die Umsetzung des ökologischen Wandels und die Implementierung des Programms “France Nation verte”.
Außerdem werden 500 Millionen Euro veranschlagt, um jährlich 500 Start-ups aus der Forschung heraus zu gründen. Mit 5 Milliarden Euro werden Projekte für bahnbrechende Innovationen gefördert. Und bis zum Jahr 2030 werden 180 Millionen Euro für die Ausbildung von fast 1 Million neuer Talente in Zukunftsberufen zur Verfügung gestellt.
Digitalisierung im Gesundheitsbereich ist einer der Zukunftsbereiche von "France 2030", insbesondere in dem mit 7,5 Milliarden Euro ausgestatteten Bereich "Innovation Santé 2030". Im Rahmen der mit insgesamt 718,4 Millionen Euro ausgestatteten dazugehörigen Beschleunigungsstrategie wurden im ersten Jahr bereits 61 Projekte mit einem Gesamtbudget von fast 150 Millionen Euro genehmigt.
Ein Handlungsfeld, das weiterentwickelt werden müsse, um den hohen Ansprüchen gerecht zu werden, sei die Vereinfachung der erforderlichen Ausschreibungsverfahren. Außerdem sollen nach dem Vorbild der Tibi-Initiative, mit der 6 Milliarden Euro aufgebracht werden konnten, private Mittel für die primären Ziele von "France 2030" und den ökologischen Wandel mobilisiert werden, unter anderem zur nachhaltigen Umgestaltung der Schlüsselsektoren der französischen Wirtschaft (Gesundheit, Energie, Automobil, Luft- und Raumfahrt).
Der Investitionsplan, der vor einem Jahr mit einem Gesamtbudget von 54 Milliarden. Euro ins Leben gerufen wurde, verfolgt das doppelte Ziel, die Dekarbonisierung der französischen Wirtschaft voranzutreiben und Zukunftstechnologien und Innovationen zu fördern und wettbewerbsfähig zu machen.
"France 2030" steht unter der Federführung des Generalsekretariats für Investitionen und wird von der französischen Nationalen Forschungsagentur ANR, der Agentur für Umwelt und Energie ADEME, der öffentlichen Investitionsbank Bpifrance und dem staatlichen Finanzinstitut Caisse des Dépôts et Consignations CDC umgesetzt. Mit dem Plan sollen Innovationsökosysteme und Schlüsselsektoren der französischen Wirtschaft nachhaltig umgestaltet und Frankreich zu einem der führenden Akteure in der Welt von morgen werden. Die strategische Ausrichtung und die Festlegung der wichtigsten Investitionen erfolgen gemeinsam mit den wirtschaftlichen, akademischen, lokalen und europäischen Stakeholdern.
Es wurden zehn spezifische Ziele für "France 2030" definiert:
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Entwicklung von kleinen, modularen, innovativen Kernreaktoren bis 2030, die bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle weniger Probleme bereiten. Hierfür werden Investitionen in Höhe von 1 Milliarde Euro bis 2030 geplant.
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Frankreich soll führender Anbieter von grünem Wasserstoff werden und insgesamt sollen 500 Millionen Euro in bahnbrechende Innovationen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien investiert werden.
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Die Dekarbonisierung von Industrie und Produktion soll vorangetrieben werden (insbesondere eine Reduzierung der CO2-Emissionen im industriellen Sektor um 35 Prozent verglichen mit dem Stand aus 2015 wird angestrebt).
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Bis 2030 sollen in Frankreich 2 Millionen Null-Emissions-Fahrzeuge produziert werden. Insgesamt sollen sparsame, souveräne, resiliente und umweltfreundliche Mobilitätskonzepte gefördert werden.
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Bis 2030 soll in Frankreich das weltweit erste kohlenstoffarme Flugzeug entstehen.
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Innovationen für eine gesunde Ernährung und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.
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Bis 2030 sollen mindestens 20 Biomedikamente gegen Krebs und chronische Krankheiten in Frankreich hergestellt werden. Innovative Medizinprodukte sowie medizinische Geräte sollen gefördert werden.
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Frankreich soll im Kulturbereich wieder an die Spitze gebracht werden, was die Produktion von kulturellen und kreativen Inhalten anbelangt.
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Frankreich soll eine wesentliche Rolle in der Weltraumforschung spielen.
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Meeresböden erkunden und deren Nutzung fördern.
Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, setzt die französische Regierung auf folgende Strategien:
- Sicherung des Zugangs zu Rohstoffen;
- Sicherung des Zugangs zu strategisch wichtigen Komponenten und Rohstoffen, insbesondere im Bereich der Elektronik, der Robotik und intelligenter Maschinen;
- Förderung von Talenten und Aufbau geeigneter Ausbildungswege für die Welt von morgen;
- Förderung eines souveränen und sicheren Umgangs mit digitalen Technologien;
- Stärkung der Exzellenz der Hochschulbildung sowie von Forschung und Innovation;
- Besserung der Rahmenbedingungen für Start-ups, insbesondere in der Gründungs- und Wachstumsphase.
Zum Nachlesen
- Wissenschaft Frankreich (21.11.2022): Bilanz nach einem Jahr: Erste konkrete Ergebnisse von France 2030 und seiner strategischen Perspektiven
- enseignementsup-recherche.gouv.fr (23.11.2022): 1 an de France 2030 : des résultats concrets et des moyens nouveaux pour la santé numérique
- gouvernement.fr (18.11.2022): France 2030 : un an d'actions pour mieux vivre, mieux produire et mieux comprendre (Französisch, PDF)