Die extrem niedrigen elektromagnetischen Felder, die von Hochspannungsleitungen und Elektrogeräten ausgingen, erforderten - so AFSSET - verstärkte Forschungen über die möglichen Ursachen von Leukämien bei Kindern. Obwohl keine Veranlassung bestehe, die derzeit zulässigen Höchstwerte für eine Strahlenbelastung zu modifizieren (OMS 2007), empfiehlt AFSSET keine neuen schulischen Einrichtungen (Kindergärten, Schulen, wegen der Aufnahme schwangerer Frauen auch Krankenhäuser) in der unmittelbaren (Mindestabstand: 100 m) Nähe von Hochspannungsleitungen vorzusehen oder auszubauen sowie keine neuen Hochspannungsleitungen über derartigen Kinder beherbergenden Einrichtungen zu verlegen.
Darüber hinaus müsse die Erforschung anderer potenzieller Wirkungen (z.B. neurodegenerative Pathologien) dieser elektromagnetischen Strahlungen verstärkt werden. Weiter müssten Studien über Arbeiter durchgeführt werden, die in starken Maße sehr niedrigen Strahlenbelastungen ausgesetzt seien.
AFSSET empfiehlt, die lokalen Bevölkerungen an den die Strahlenexpositionen beschreibenden Studien durch Einbeziehung in deren Zieldefinition und durch Information über die Ergebnisse der Studien zu beteiligen. Le Monde vom 8.4.2010 berichtet unter der Überschrift "Lignes de très haute tension: AFSSET apelle à la prudence" über den Vorgang.
Der Stellungnahme von AFSSET liegt eine Anforderug der Ministerien für Gesundheit, Umwelt und Arbeit vom 25.6.2008 zugrunde. Darin baten die vorgenannten Ressorts um eine zusammenfassende Darstellung der einschlägigen internationalen Arbeiten und um Empfehlungen, die eine bessere Einschätzung der Exposition der Bevölkerung durch diese Art von Strahlungen erlauben.