Die Ausschreibung „Klinisch-universitäre Gesundheitsforschung“ (Recherche Hospitalo-Universitaire en santé, RHU) ist Teil des Investitionsprogramms PIA (Programme d'investissements d'avenir) und richtet sich an Forschungsvorhaben im Umfeld der klinisch-universitären Strukturen (Centre hospitalier universitaire, CHU; Départements hospitalo-universitaires, DHU; Fédérations hospitalo-universitaires, FHU). Ziel ist die bessere Verzahnung von Grundlagenforschung und klinischer sowie industrieller Anwendung. In der zweiten Ausschreibungsrunde bewarben sich 51 Projekte, die von einer internationalen Jury nach Kriterien der wissenschaftlichen Exzellenz, ihrem Innovationsgehalt aber auch ihrem Potential für medizinische Anwendungen und sozio-ökonomische Auswirkungen bewertet wurden.
Die zehn ausgewählten Vorhaben fügen sich in die Nationale Forschungsstrategie und die Nationale Gesundheitsstrategie Frankreichs ein. Sie erhalten jeweils zwischen 5,5 und neun Millionen Euro Fördermittel und vereinen jeweils eine Universitätsklinik, eine Universität und das Nationale Institut für Gesundheit und medizinische Forschung Inserm (Institut national de la santé et de la recherche médicale). Die Wissenschaftler werden unter anderem an der Herstellung organoider Lebertransplantate, der Entwicklung neuer Therapieansätze für autoimmune Krankheiten und der Erforschung der für ein Drittel aller Schlaganfälle verantwortlichen erkrankten Blutgefäße im Gehirn arbeiten.
Die Ergebnisse der Ausschreibung wurden gemeinsam von Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem, Sozial- und Frauenministerin Marisol Touraine, dem Staatssekretär für Hochschulwesen und Forschung Thierry Mandon sowie dem Generalkommissar für Investitionen Louis Schweitzer bekannt gegeben.
2015 hatten sich 29 Projekte beworben, von denen vier mit 32,5 Millionen Euro gefördert wurden. Wie die Ministerien bekannt gaben, soll noch vor Herbst die dritte RHU-Ausschreibung veröffentlicht werden.