Emmanuel Macron unterstrich die strategische Dimension der Normung für die Verbreitung der Industrie der Zukunft in Frankreich und die Wettbewerbsfähigkeit der französischen Technologien in Europa und der Welt. „Normungen sind ein wahrer Vorteil für die Firmen: die Standardisierung stellt eine wichtige strategische Dimension dar“, sagte Lydie Evrard, interministerielle Gesandte für Standards (Déléguée interministérielle aux normes).
Es wird eine Organisation gegründet, deren Ziel es ist, die französische Position in internationalen Organisationen zu stärken und französische und europäische Lösungen zu verbreiten, insbesondere im Digitalbereich, der Robotik und generativen Fertigungsverfahren. Dazu werden sich die Allianz für die Industrie der Zukunft (Alliance pour l’Industrie du futur) und die französischen Akteure der Normung (der französische Verein für Normung AFNOR und die Normungsbüros der einzelnen Sektoren) engagieren.
Frankreich wird zudem zusammen mit Deutschland daran arbeiten, Standards für den Digitalbereich und die Industrie der Zukunft zu entwickeln und auch international zu implementieren. Dafür wird Emmanuel Macron unter anderem am 26. April 2016 mit dem deutschen Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel die Industriemesse Hannover Messe besuchen.
Wie Philippe Darmayan, Präsident der Allianz für die Industrie der Zukunft, mitteilte, haben seit Mai 2015 mehr als 1.500 KMUs (Kleinere und mittlere Unternehmen) und ETIs (Entreprises de taille intermédiaire - Unternehmen mit 250 bis 5.000 Angestellten) die Angebote der Regionalversammlungen für individuelle Analysen genutzt. Bis 2016 sollen 2.000 Unternehmen davon profitieren. Auf der Website http://exemples-aif.industrie-dufutur.org (in Französisch) sind 150 Beispiele von KMUs aufgelistet, die ihr Geschäftsmodell so mithilfe der Industrie der Zukunft modernisiert haben.
Weiterhin haben fünf Standorte das Label „Vitrine der Industrie der Zukunft“ erhalten: Daher, Bosch in Rodez (Investitionen in die Energieeffizienz), Air Liquide (Digitalisierung der Produktionszentren), die SNCF (industrielle Instandhaltung des Schienenverkehrs) sowie die Werft in Cherbourg. Letztere nutzte Industrialisierungsmethoden aus der Luftfahrt für das Hochfahren der Produktion und zwar auf Basis der vertikalen Integration der Produktionskette mithilfe digitaler Instrumente. Zudem kommt auf neun Mitarbeiter ein Auszubildender.
Ab Herbst 2016 wird die öffentliche Investitionsbank Bpifrance spezielle „Industrie der Zukunft“-Darlehen anbieten. Dieses Programm wird mehrere, bereits existente Darlehen im Rahmen des Programms für Zukunftsinvestitionen (Programme d’investissements d’avenir, PIA) vereinheitlichen. So soll das Angebot kohärenter und für die Unternehmen besser lesbar werden und die Durchführung erleichtert werden. Finanziert werden können materieller oder immaterielle Investitionen mit geringem Belehnungswert in allen Themenbereichen der Industrie der Zukunft sowie kapazitätserhöhende, strukturbestimmende Investitionen. 100 Millionen Euro des PIA sind dem neuen Programm bereits zugeordnet, davon sollen bis zu eine Milliarde Euro Darlehen vergeben. Der Einheitsbetrag wird zwischen 100.000 und zehn Millionen Euro liegen.