StartseiteAktuellesNachrichtenErster Deutsch-Französischer Tag der Industrie 4.0 / Industrie du Futur

Erster Deutsch-Französischer Tag der Industrie 4.0 / Industrie du Futur

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

In Deutschland spricht man von „Industrie 4.0“, in Frankreich von der „Industrie du futur“ – in beiden Ländern geht es um die Zukunft der Industrie. Am 10. Mai 2016 fand in Paris eine erste gemeinsame Veranstaltung beider Länder zu diesem Thema statt.

Wie das Onlinemagazin L’Usine nouvelle berichtet, denken französische Firmenchefs bei der „Industrie du futur“ an zuerst Startups, Uberisierung, 3D-Druck, Big Data und das Internet der Dinge. Deutsche Firmenchefs hingegen an Cyber-physische Systeme, personalisierte Produkte, Assistenzrobotik und Interoperabilität. Dennoch seien sich am 10. Mai 2016 alle Referenten einig gewesen, dass beide Länder kooperieren müssen, um die Fabrik von morgen zu entwickeln.

Auch die Erwartungen unterscheiden sich in beiden Ländern: „Deutschland will einen erstklassigen Maschinenbausektor gegenüber der asiatischen Konkurrenz bewahren. Frankreich hingegen hofft einfach, seine Fabriken im Land halten zu können.“, meint Pascal Laurin, Cross-Selling Verantwortlicher für Bosch France. „Anders als Deutschland steht Frankreich einer schrumpfenden Industrie gegenüber, unser Projekt für die Industrie der Zukunft muss also umfangreicher sein als das deutsche. Das ist Vor- und Nachteil gleichzeitig.“, wird Philippe Darmayan, Präsident von ArcelorMittal und der französischen Allianz für die Industrie der Zukunft (Alliance pour l'industrie du futur) zitiert. Die Unternehmer beider Länder betonten, dass Kooperation in Zukunft von großer Bedeutung sein werde, vor allem um gemeinsame Kommunikationsstandards aber auch ein europäisches System zur Datensicherung zu entwickeln. Es sei keine Option mehr, rein deutsche oder rein französische Software zu entwickeln. Laut einer zitierten Studie seien sich die deutschen Mittelstandsunternehmen bewusst, dass sie künftig mit Konkurrenten kooperieren müssen und rechneten damit, in den nächsten fünf bis zehn Jahren mit mehr als 70 neuen Partnern zusammen zu arbeiten.

Die Konferenz wurde von der deutsch-französischen Industrie- und Handelskammer (DFIHK) im Rahmen des Markterschließungsprogramms für deutsche KMUs des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) organisiert und hatte zum Ziel, erfolgreiche deutsche Industrie 4.0-Beispiele vorzustellen.  

Eine Zusammenfassung des Programms auf Deutsch findet sich auf der Seite der DFIHK.

Quelle: Usine nouvelle Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Deutschland Frankreich Themen: Netzwerke Dienstleistungsforschung Engineering und Produktion Innovation Wirtschaft, Märkte

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