Wie schon in den vergangenen Jahren führen die amerikanischen Universitäten die Rangliste an; sie belegen mit der Harvard University an der Spitze gefolgt von der Stanford University die Plätze 1 und 2. Das Massachusetts Institut of Technology (MIT) belegt den 3.Platz, Berkely den 4.Platz. Die USA besetzen 17 der 20 ersten Plätze.
Mit drei Universitäten unter den "TOP 20" (Cambridge / Platz 5; Oxford / Platz 10; University College of London / Platz 20) nimmt Großbritannien in der Gesamtwertung den zweiten Platz ein.
Insgesamt bleiben die Ergebnisse des diesjährigen Klassement für Frankreich in etwa stabil; gleichwohl verbergen sich - so "Les Echos" vom 15.8.2011 - dahinter einige Überraschungen: Zum ersten Mal schneidet die Université Paris-Sud (Orsay 11) unter den französischen Universitäten mit Platz 40 am besten ab (rückt 5 Plätze vor) und verdrängt damit die Université Pierre-et-Marie-Curie (UMPC, Paris 6) von diesem Platz (verliert 2 Plätze). Letztere fällt auf Platz 41 zurück. Der Ecole normale supérieure d' Ulm weist das diesjährige Klassement Platz 69 zu; sie verbessert sich damit um zwei Plätze und bleibt die drittbeste französische Universität. Was die Anzahl der Universitäten betrifft, die zu den "TOP 100" gehören, schneidet Frankreich jedoch im internationalen Vergleich eher schlecht ab: USA: 53; Großbritannien: 10; Deutschland: 6; Japan: 5; Schweiz: 4.
Das Shanghai-Ranking führt 21 französische Hochschuleinrichtungen unter den "TOP 500" auf gegenüber 22 im Jahre 2010. Dieser Rückgang findet darin seine Erklärung, dass die Universitäten Aix-Marseille I und Aix-Marseille II miteinander fusionierten; bis dahin gehörten beide der Kategorie "TOP 500" an.
Ganz allgemein haben sich die bereits vollzogenen oder noch in Durchführung begriffenen Zusammenschlüsse einiger Universitäten - so "Les Echos" vom 15.8.2011 - positiv auf die Platzierung einiger Universitäten im Shanghai-Ranking ausgewirkt: Die Universität Aix-Marseille rückt in die Tranche 102 - 150 auf; die Universität de Lorraine in "TOP 300".
Aus französischer Sicht ist jedoch weiterhin Vorsicht geboten bei der Einschätzung der Ergebnisse des Shanghai-Rankings. Es bleibe dabei, dass die Kriterien, die dem Ranking zugrunde liegen, die Forschung, insbesondere in den exakten Wissenschaften, zu Lasten der Lehre bevorzugten. Aus diesem Grunde hatte die "Association européenne des Universités (EUA) zur Zurückhaltung gegenüber den weltweit ausgelegten Klassements geraten ("truffés de défauts, failles et autres biais"). Daraus resultiere die Ungeduld der Akteure des Hochschulwesens, dass das europäische Projekt "U-Multirank" - einer kartographische Darstellung des Hochschulwesens - baldmöglichst Gestalt annehmen möge. "U-Multirank" soll eine größere Zahl von Einrichtungen des Hochschulwesens und eine größere Zahl von Kriterien berücksichtigen.
Hochschul- und Forschungsminister Laurent Wauquiez äußert sich in einem Gespräch, das er der Wirtschaftszeitung "Les Echos" gewährte (Ausgabe vom 16.8.2011), zum Shanghai-Ranking wie folgt: " Wir ernten die Früchte der im Bereich des Hochschulwesens seit dem Jahre 2007 eingeleiteten Anstrengungen." Während Frankreich im Jahre 2006 nur mit 6 Einrichtungen unter den "TOP 200" vertreten gewesen war, seien es heute acht.
Laurent Wauquiez kündigt in dem Gespräch mit "Les Echos" weiter an, er werde nach der Sommerpause mit der EU-Kommission Kontakt aufnehmen, um zu sehen, wie das Projekt "U-Multirank" beschleunigt werden und wie auf der Grundlage einer "exakten Kartographie" eine europäische Rangliste schnell verwirklicht werden könne. So könne man bestimmte Schwächen des Shanghai-Rankings beheben.
Der Gesamtwortlaut des Gesprächs von Laurent Wauquiez mit "Les Echos" steht unter der oben angegebenen Internetanschrift zur Verfügung.