Das Abkommen erkennt an, dass die beiden Staaten viele Gemeinsamkeiten in der Atomforschung haben: Beide beherrschen den kompletten Brennstoffzyklus inklusive der Aufbereitung und stehen vor ähnlichen Herausforderungen in den Bereichen Abfallwirtschaft und Anlagenrückbau. Frankreich wie Großbritannien haben über Jahrzehnte umfangreiche Programme zur Konzeption, dem Bau und der Nutzung von Atomreaktoren durchgeführt. Wie im Abkommen vom 3. März 2016 festgehalten wird, könnte die Kooperation folgende Bereiche betreffen:
- Optimierte Nutzung von Forschungsanlagen sowie gemeinsame Nutzung der Expertise in Forschung und Entwicklung der zivilen Nutzung der Kernenergie
- Kooperation in den zivilen Programmen zur Stromerzeugung durch Kernkraft auf Basis der bestehenden Technologien – ob es um die Konzeption, Verwaltung oder den Abbau von Anlagen geht
- Kooperation in Forschung und Entwicklung im Rahmen von internationalen Szenarios zu Kernstoffen im Bereich des Brennstoffzyklus und des Langzeitmanagements von Kernenergie
- Entwicklung von Reaktoren der 4. Generation
Der Generaladministrator des CEA Daniel Verwaerde sagte: „Die Kernenergie wird wieder ein zentrales Thema der französisch-brititschen Beziehungen. Frankreich und Großbritannien haben eine ähnliche Geschichte bezüglich der Atomforschung und stehen den gleichen Herausforderungen gegenüber. Eine engere Zusammenarbeit zwischen dem CEA und dem NNL ist nur logisch und sogar unverzichtbar. Sie ist die wissenschaftliche Ergänzung zu unseren gemeinsamen industriellen Ambitionen für diese Energieform. Ich freue mich, dass das Abkommen im Rahmen des Britisch-Französischen Gipfels geschlossen werden konnte. Es bestätigt, dass die Atomenergie ein strukturierendes Element für die Beziehung unserer beiden Länder darstellt. Wir werden beim nächsten Gipfel über die Fortschritte unserer Arbeit berichten. Die CEA-NNL-Kooperation wird dazu beitragen, unsere jeweiligen Kompetenzen zu erhalten, Ressourcen besser zu nutzen und unsere Erfahrungen auszutauschen. Dies ist unabdingbar, um unseren beiden Ländern wissenschaftlich fundierte Lösungen für eine nachhaltige Atomkraft zu bieten.“