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Frankreich und Japan bauen Kooperation aus

Berichterstattung weltweit

Raumfahrt, Atomenergie, Hochleistungsrechner, künstliche Intelligenz und bilateraler Austausch: Französische und japanische Forschungs- und Fördereinrichtungen intensivieren ihre Zusammenarbeit.

Im Rahmen des Staatsbesuchs des französischen Präsidenten Emmanuel Macron vom 26. bis 29. Juni 2019 in Japan anlässlich des G20-Gipfels wurden mehrere bilaterale und institutionelle Abkommen im Bereich Forschung und Forschungsförderung unterschrieben.

Raumfahrt

Am 26. Juni 2019 unterzeichneten der Präsident des Nationalen Zentrum für Weltraumforschung CNES (Centre national d’études spatiales) Jean-Yves Le Gall und der Präsident der japanischen Raumfahrtagentur JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency) Hiroshi Yamakawa zwei Abkommen im Beisein der französischen Ministerin für Hochschulbildung, Forschung und Innovation Frédérique Vidal und des japanischen Ministers für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie Masahiko Shibayama . Das CNES wird sich an der japanischen Marsmission MMX (Martian Moons Exploration) beteiligen. Ziel ist es, Stichproben von Phobos, einem der beiden Marsmonde zu erlangen um mehr über die Entstehung der beiden Monde und dadurch unser Sonnensystem zu erfahren. Das Abkommen umfasst die technologischen Untersuchungen, die für die Vorbereitung der B-Phase der Mission notwendig sind. Weiterhin werden JAXA und CNES im Rahmen der Asteroidenmission Hayabusa 2 enger kooperieren. An dieser Mission ist das CNES (Centre national d’études spatiales) bereits durch den deutsch-französischen Lander MASCOT beteiligt. 2020 sollen die von der Raumsonde auf dem Asteroiden Ryugu entnommenen Proben von der JAXA mithilfe des französischen Infrarot-Hyperspektralmikroskops MicrOmega ausgewertet werden.

Atomenergie/Hochleistungsrechner

Das französische Kommissariat für Atom- und erneuerbare Energien CEA (Commissariat à l'énergie atomique et aux énergies alternatives) unterzeichnete zwei Abkommen mit Japan: So wollen Japan und das CEA erstens ihre 2014 begonnene Kooperation im Bereich „Schnelle Brüter“ bis 2024 fortsetzen. Das entsprechende Abkommen unterzeichneten der CEA-Generaldirektor François Jacq und Shin Hosaka, Vertreter des japanischen Wirtschaftsministeriums sowie Koji Saeki, Vertreter des japanischen Ministeriums für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie (MEXT). Der Fokus liegt auf Forschung und Entwicklung (FuE) und hier mit Schwerpunkt auf Reaktorkühlung durch Natrium. Weitere Abkommen für die Umsetzung sind geplant, unter anderem mit dem französischen Kerntechnikunternehmens Framatome. Zweitens will das CEA seine seit 2017 bestehende Kooperation mit dem japanischen Physikalisch-chemischen Institut RIKEN im Bereich Hochleistungsrechner fortsetzen. Sie wird um die Themen Prozessor-Optimierung in Richtung ARM-Architektur sowie Hochleitungsrechner, künstliche Intelligenz und große Datenmengen erweitert. Das CEA und das japanische Textilunternehmen Toyobo unterzeichneten bereits im April 2019 ein Abkommen im Bereich organische Photovoltaik, das im Rahmen der Reise gewürdigt wurde. Hier wollen die Partner marktreife und kostengünstige flexible Solarzellen entwickeln.

Künstliche Intelligenz (KI)

Am 28. Juni 2019 unterzeichneten Vertreter der französischen Agentur für Forschungsförderung ANR (Agence nationale de la recherche), der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG und der Japanischen Agentur für Wissenschaft und Technologie JST (Japan Science and Technology Agency) ein Abkommen zur Umsetzung einer trilateralen Förderausschreibung für KI, die noch im Juli dieses Jahres veröffentlicht werden soll. Dem waren ein Expertentreffen mit über 350 KI-Experten im November 2018 und eine gemeinsame Absichtserklärung im April 2019 vorausgegangen. Das französische Nationale Forschungsinstitut für Informatik und Automatik INRIA (Institut national de recherche en informatique et en automatique) und das japanische Nationale Institut für Industriewissenschaften und Technik AIST (National Institute of Advanced Industrial Science and Technology) unterzeichneten zudem am 27. Juni 2019 ein Abkommen über ihre Zusammenarbeit im Bereich KI.

Nachwuchswissenschaftler

Am 26. Juni 2019 unterzeichneten der Präsident des Nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung CNRS (Centre national de la recherche scientifique) Antoine Petit und der Präsident der japanischen Gesellschaft für Wissenschaftsförderung JSPS (Japan Society for the Promotion of Science) ein Abkommen, um die französisch-japanischen „Frontiers of Science“-Symposien wiederaufzunehmen. Die JSPS fördert mit diesen Symposien den bilateralen Austausch von japanischen Nachwuchswissenschaftlern, neben Frankreich auch mit den USA, Deutschland, Großbritannien und Kanada.

Am 27. Juni 2019 fanden zudem ein umfangreiches Treffen zur französisch-japanischen Kooperation im Bereich Ozeane und Biodiversität in der Japanischen Agentur für Marine- und Geowissenschaften sowie Technologie JAMSTEC (Japan Agency for Marine-Earth and Sciences Technology) statt. Vidal und der stellvertretende MEXT-Minister Yoshio Yamawaki  nahmen weiterhin am 28. Juni 2019 an einer Diskussionsrunde zur französisch-japanischen Kooperation in Wissenschaft und Technologie teil.

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Quelle: MESRI, ANR, CNRS, CEA, Twitter Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Japan Frankreich Themen: Fachkräfte Information u. Kommunikation Physik. u. chem. Techn. Strategie und Rahmenbedingungen

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