Wie Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem der französischen Hochschulrektorenkonferenz CPU (Conférence des présidents d’université) am 31. August 2016 mitteilte, werden den Universitäten 30 zusätzliche Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um mehr Sicherheitspersonal auf den Hochschulcampussen einzusetzen. Seit den Attentaten 2015 hätten sie, so die Ministerin, umfangreiche Ausgaben gehabt, um die Einrichtungen zu sichern und insbesondere um zusätzliches Sicherheitspersonal einzustellen. Gerade Universitäten stünden hier vor besonderen Herausforderungen durch ihre weiten und offenen Campusse, die aus mehreren Gebäuden bestehen. Weiterhin kündigte Vallaud-Belkacem die Vorbereitung von Leitlinien für die Hochschulrektoren an.
Die 30 Millionen Euro hätten die Universitäten normalerweise in den Gleichstellungsfonds für Menschen mit Behinderung im Staatsdienst (Fonds pour l'insertion des personnes handicapées dans la fonction publique) einzahlen müssen. Öffentliche Einrichtungen, die zu wenige Mitarbeiter mit einer Behinderung beschäftigen, müssen eine Strafzahlung an den Fonds leisten. Die Universitäten profitierten bisher von einer Ausnahmeregelung und mussten nur ein Drittel der eigentlichen Summe überweisen. Ende des Jahres wäre diese Regelung ausgelaufen und die Universitäten hätten 45 statt 15 Millionen Euro zahlen müssen. Dies wurde nun aufgehoben, damit die Differenzsumme in mehr Sicherheit investiert werden kann. Einrichtungen wie die Universitäten Caen und Montpellier III, die sich bei der Integration von Mitarbeitern mit Behinderung vorbildlich verhalten und somit keine Strafe zahlen müssen, sollen eine Ausgleichszahlung erhalten.
Der Präsident der CPU, Jean-Loup Salzmann, zeigte sich erleichtert. Die Universitäten hätten seit einem Jahr auf diese Maßnahme gewartet und würden davon nun Sicherheitskräfte bezahlen. Pro Einrichtung stünden etwa 300.000 Euro zusätzlich zur Verfügung. Nicht für alle Einrichtungen werden diese Mittel reichen: die Universität Paris-Sud beispielsweise hat fünf Standorte, deren Absicherung 800.000 Euro jährlich kostet.
In der Woche zuvor waren bereits Maßnahmen angekündigt worden, um die Sicherheit in den Schulen zu erhöhen. Dazu gehören zum Beispiel 3.000 Reservistengendarme für die Schulen oder Kurse zum Verhalten im Notfall für Schüler der 10. Klasse. Das Innen- und das Bildungsministerium organisierten zudem zum ersten Mal einen gemeinsamen Tag zur Sicherheit an den Schulen.