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Führungswechsel beim französischen Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung CNRS

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Der Präsident der größten französischen Forschungsorganisation CNRS Alain Fuchs ist zum Hochschul- und Forschungsverbund Paris Sciences et Lettres (PSL) gewechselt. Er wird kommissarisch von der beigeordneten Generaldirektorin für Wissenschaft Anne Peyroche vertreten.

Am 24. Oktober 2017 gab das französische Nationale Zentrum für wissenschaftliche Forschung CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique) den Wechsel an der Führungsspitze mit sofortiger Wirkung bekannt.

Alain Fuchs hat sein Präsidentenamt abgegeben, um die Leitung des Hochschul- und Forschungsverbunds PSL zu übernehmen. Dieser vereint 26 Pariser Hochschul- und Forschungseinrichtungen, darunter die École normale supérieure (ENS), das Institut Curie oder die Business School Paris-Dauphine. Keine der Mitgliedseinrichtungen ist eine Universität, der Verbund hat jedoch das Promotionsrecht und will sich international als vollwertige Forschungsuniversität etablieren. PSL zählt 20.000 Studierende, darunter 22 Prozent aus dem Ausland, sowie 4.500 Hochschullehrende. Der Verbund wird im Rahmen der französischen Exzellenzinitiative Idex gefördert und im März 2018 hinsichtlich einer Verstetigung der Förderung evaluiert.

Die Molekularbiologin Anne Peyroche, Fuchs‘ Nachfolgerin, promovierte 1999 an der Universität Pierre et Marie Curie und forschte anschließend bei der Behörde für Atom- und erneuerbare Energien CEA (Commissariat à l'énergie atomique et aux énergies alternatives). Sie übernahm 2013 die stellvertretende Leitung des Labors für Molekulargenetik und Zellschicksale (Génétique moléculaire et destin cellulaire, CNRS/CEA/Universität Paris-Sud), wechselte im Mai 2014 in das Büro der damaligen Staatssekretärin für Hochschulen und Forschung Geneviève Fioraso und wurde dort im Oktober 2015 zur stellvertretenden Büroleiterin befördert. 

2012 bis 2014 war Anne Peyroche Mitglied im Nationalen Komitee für wissenschaftliche Forschung des CNRS (Comité national de la recherche scientifique, CoNRS), das den wissenschaftlichen CNRS-Beirat, die Institutsbeiräte, disziplinenübergreifende Kommissionen und Wissenschaftler der verschiedenen Disziplinen zusammenbringt. Das CoNRS spielt eine zentrale Rolle beispielsweise für die Einstellungsverfahren. Anne Peyroche gehörte zur Gruppe  „Organisation, Ausdruck und Evolution von Genomen. Bioinformatik und Systembiologie“. Alain Fuchs berief sie im Januar 2016 zur beigeordneten Generaldirektorin für Wissenschaft. Anne Peyroche wurde mit dem französischen Verdienstorden „Chevalier de l'ordre national du Mérite“ ausgezeichnet, erhielt 2009 den „Victor Noury Thorlet, Henri Becquerel, Jules et Augusta Lazar“-Preis der französischen Akademie der Wissenschaften und war französische Nachwuchswissenschaftlerin des Jahres 2010 (Prix Irène Joliot-Curie).

In seinem Abschiedsbrief kritisierte Fuchs insbesondere den Stellenabbau am CNRS, dessen Einstellungsquote in den letzten zehn Jahren um zehn Prozent gesunken sei. Er habe in seiner Amtszeit daher die Rekrutierung von Nachwuchswissenschaftlern zu seiner obersten Priorität gemacht und verwehrte sich gegen den Vorwurf, er habe zugunsten von Arbeitsplätzen andere Haushaltstitel gekürzt. Insbesondere die zunehmend schwierige budgetäre Situation der CNRS-Institute sei vor allem auf das schrumpfende Budget der Nationalen Forschungsagentur ANR (Agence nationale de la recherche) und einer „zu kritisierenden“ Projektmittel-Politik zuzuschreiben.

Zum Nachlesen (Französisch):

Quelle: CNRS Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: sonstiges / Querschnittsaktivitäten Fachkräfte

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