StartseiteAktuellesNachrichtenGammastrahlen-Observatorium für die südliche Hemisphäre wird in Chile errichtet

Gammastrahlen-Observatorium für die südliche Hemisphäre wird in Chile errichtet

Berichterstattung weltweit

Das wissenschaftliche Gremium des Southern Wide-field Gamma-ray Observatory (SWGO) gab bekannt, dass Chile als Standort für das Observatorium ausgewählt wurde. Dessen Ziel es ist, die Quellen der sehr energiereichen Gammastrahlung im Universum zu beobachten. Das Observatorium wird mit einem Detektor der nächsten Generation ausgestattet, an dessen Entwicklung das Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg (MPIK) maßgeblich beteiligt ist.

Der SWGO wird aus einer Reihe speziell konstruierter Wassertanks bestehen, um Teilchen aufzuspüren, die aus der Wechselwirkung der energiereichsten Photonenstrahlung aus dem Weltraum mit der Erdatmosphäre stammen. Wenn die aus dieser Wechselwirkung entstehenden Sekundärteilchen in die Wassertanks des SWGO-Arrays eindringen, erzeugen sie aufgrund ihrer Wechselwirkung mit Wasser eine charakteristische blaue Cherenkov-Strahlung, die wiederum von den in den Tanks installierten Fotosensoren erfasst wird.

Durch die große abgedeckte Fläche, das breite Sichtfeld und den kontinuierlichen Betrieb ist ein solches Observatorium eine hervorragende Ergänzung zu teleskopbasierten Systemen. Auf der Südhalbkugel gibt es bisher keine vergleichbare Einrichtung, obwohl der Südhimmel - wo unter anderem das Zentrum der Milchstraße zu beobachten ist - von besonderem wissenschaftlichen Interesse ist. Der ausgewählte Standort befindet sich im Atacama Astronomical Park auf einer Höhe von 4.770 Metern in der Region Antofagasta. Mit dem Bau soll 2026 begonnen werden.

An der SWGO-Zusammenarbeit sind über 90 Forschungseinrichtungen aus 15 Ländern beteiligt. Das Auswahlverfahren dauerte drei Jahre und umfasste Standorte in Argentinien, Chile und Peru. Mit der Festlegung des Standorts können nun die ersten Prototypen aufgebaut und mit Elektronik ausgestattet werden, die vollständig am MPIK entwickelt wurde.

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Quelle: SWGO, MinCiencia, Max-Planck-Institut für Kernphysik Redaktion: von Miguel Krux, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Chile Themen: Grundlagenforschung Infrastruktur Physik. u. chem. Techn.

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