Slowenien möchte so schnell wie möglich die duale Berufsausbildung im Land wieder einführen. Zurzeit läuft ein Konsultationsprozess mit den Ministerien, den Kammern und den Gewerkschaften zur Vorbereitung eines Gesetzesentwurfs. Mit dem Gesetz sollen die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Wiedereinführung der dualen Berufsausbildung geschaffen werden. Nach Vorstellung der Regierung soll das Gesetz sehr zeitnah in das Parlament eingebracht und idealerweise zum Schuljahresbeginn Anfang September verabschiedet werden. Somit könnten ab Herbst 2016 schon einzelne Pilotprojekte beginnen.
In Slowenien gab es die duale Berufsausbildung bis 2006, seitdem wurden Arbeitskräfte jedoch ausschließlich vollzeitschulisch ausgebildet. Für die in Slowenien produzierenden deutschen Unternehmen, aber auch für die Betriebe aus der Schweiz und Österreich ist dies von großem Interesse, um ihren Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften zu sichern. Die allgemeine Einführung ist für das Schuljahr 2017/18 geplant. Die slowenische Regierung hat das BMBF um Unterstützung bei der Reform der nationalen Berufsausbildung gebeten.
Am 7. und 8. März 2016 fand eine erste Beratung durch GOVET statt, in deren Mittelpunkt die Einleitung des Gesetzgebungsverfahrens stand. An dem Gespräch nahmen Vertreter der Botschaften der Schweiz, Österreichs und Deutschlands sowie die deutsch-slowenische Industrie- und Handelskammer, Advantage Austria Ljubljana, das slowenische Berufsbildungsinstitut CPI und das slowenische Bildungsministerium unter Leitung von Staatssekretärin Dr. Andreja Barle Lakota teil. In dem intensiven und konstruktiven Gespräch wurden Erfahrungen ausgetauscht, es ist der Ausgangspunkt für eine nun beginnende vertiefte Beratung.