Gegen Vermittlung bezahlter Praktika in deutschen Firmen erhalten HFU-Studierende freie Studienplätze an der UNB. So kamen seit Beginn der Kooperation im Jahr 2004 über 50 kanadische Studierende im Austausch nach Deutschland, wo sie Praktika vor allem in Betrieben in der Region, aber auch innerhalb von ganz Baden-Württemberg absolvierten.
Treibende Kräfte hinter dem Konzept sind Prof. Dr. Rüdiger Kukral von der HFU und Prof. Dr. Guida Bendrich, die an der UNB das Engineering & Science Co-op Office leitet, eine Art Praktikantenamt, das in Kanada und weltweit Praktikumsplätze für die UNB-Studierenden organisiert. Laut Prof. Bendrich ist aus der Vermittlungsinitiative der HFU über die Jahre der weltweit größte Abnehmer für UNB-Praktikanten geworden, was den Erfolg der Kooperation wohl am eindrucksvollsten dokumentiert. Grund genug, um das zehnjährige Bestehen der Kooperation zu feiern und Pläne für die Zukunft zu schmieden.
Zur Jubiläumsfeier kam eine vierköpfige Delegation aus Kanada angereist, bestehend aus Prof. Bendrich sowie Prof. Dr. David Coleman, Dekan der Faculty of Engineering, Prof. Dr. Andreas Decken, Prodekan der Faculty of Science und Veronica McGinn, Koordinatorin für International Development. Eingeladen waren zudem Ulrich Track und Anja Gossens von Baden-Württemberg International (bw-i), die im Auftrag der Baden-Württemberg Stiftung die von BWS plus unterstützten Projekte betreuen und koordinieren .
Mit dem Programm BWS plus fördert die Baden-Württemberg Stiftung seit 2011 internationale Kooperationen baden-württembergischer Hochschulen, die sich durch einen besonders innovativen Ansatz und den Aufbau nachhaltiger internationaler Partnerschaften auszeichnen. Zu diesen Projekten zählt seit 2014 auch FiPS (Furtwangen Internship Placement Service) - der neue Name für die bereits etablierte Vermittlungsinitiative - die im Rahmen des BWS plus-Projekts weiter ausgebaut werden soll. So betonte auch Ulrich Track, der im Namen der Baden-Württemberg Stiftung das einleitende Grußwort hielt, die mit seiner Ausrichtung auf der Vermittlung von Praktika singuläre Stellung von FiPS im Förderkontext des Programms BWS plus.
Fortsetzung und Ausbau der Kooperation
Die beste Nachricht anlässlich des Jubiläums kam indessen von der UNB selbst. Zur Unterstützung des FiPS-Projekts und zum weiteren Ausbau der Kooperation bot die UNB einen hochschulweiten Kooperationsvertrag an, anstelle des bisherigen Vertrags mit der Faculty of Engineering. Der neue Vertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren steht inzwischen kurz vor der Unterzeichnung und sieht bis zu 50 Studierende pro Jahr vor. „Noch vor fünf Jahren hätte niemand von uns geglaubt, dass wir die Marke von zehn Studierenden pro Jahr jemals überschreiten würden. Heute ist das ganz normal. Warum sollten wir dann nicht auch die 50er-Marke packen können?“, geben sich die Professoren Bendrich und Kukral unisono optimistisch.
Bei der Feier des „Zehnjährigen“ durften natürlich die Austauschstudierenden von UNB und HFU so wenig fehlen wie die Firmenbetreuer, ohne deren Bereitwilligkeit und Engagement eine Kooperation dieser Art niemals möglich wäre.
Lobende Worte fand auch Prof. Dr. Michael Lederer, Prorektor für Internationales an der HFU: „Das Erfolgsgeheimnis hinter dem Kooperationsmodell liegt in der Win-Win-Situation für alle Seiten. Die kanadischen Professoren schätzen das Eintauchen ihrer Studierenden in die deutsche Arbeitswelt sowie den Zugewinn an internationaler Kompetenz, die deutschen Unternehmen freuen sich über die hohe Ausbildungsqualität der kanadischen Praktikanten und den ‚unfreiwilligen Englischkurs‘ für ihre Mitarbeiter. Und sie entdecken zunehmend die Möglichkeit zur Rekrutierung künftiger Mitarbeiter für ihre internationalen Standorte.“ Für die HFU ist ebenso klar: Die Studierenden, die nach Kanada gehen, profitieren von freien Studienplätzen und von hochkarätigen Partnerschaften, die das berühmte „Sternchen“ im Lebenslauf mit sich bringen.