Noch im Mai hatte die EU-Kommission Mittel in Höhe von 94,4 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung im Rahmen des langfristigen Haushalts 2021-2027 vorgeschlagen. Bereits im Vorfeld des EU-Gipfels hatten sich abgezeichnet, dass diese Mittel angesichts der unterschiedlichen Vorstellungen der EU-Staaten zur Ausgestaltung des von der EU-Kommission angeregten Aufbauprogramms Next Generation EU, das ebenfalls Gegenstand der Verhandlungen war, deutlich gekürzt werden könnten. Verschiedene Forschungs-, Wissenschafts- und Hochschulverbände hatten daraufhin mit Unverständnis reagiert und gefordert, die Mittel nicht zu kürzen. Der Kompromiss, auf den sich die Staats- und Regierungschefs nun einigen konnten, kam diesen Forderungen nicht nach und sieht Kürzungen für Horizont Europa in Höhe von 13,5 Milliarden Euro vor. Damit stehen im Haushaltsentwurf noch knapp 81 Milliarden Euro für Forschung, Entwicklung und Innovation für die kommenden sieben Jahre zur Verfügung. Der Vorschlag bedarf noch der Zustimmung des Europäischen Parlaments, das in der Vergangenheit Mittel in Höhe von 120 Milliarden Euro für Horizont Europa gefordert hatte.
Zum Nachlesen
- Science (21.07.2020): EU leaders slash science spending in €1.8 trillion deal
- Science|Business (20.07.2020): Leaders agree on slimmed-down €80.9B for Horizon Europe
- Europäische Kommission (21.07.2020): Von der Leyen: Ergebnis des EU-Gipfels ist ein historischer Moment für Europa
- EU-Kommission - Vertretung in Deutschland (22.07.2020): EU-Kommissarin Gabriel: Erfolgreiche Forschung und Innovation sind nicht nur vom Budget, sondern auch von der Zusammenarbeit abhängig