Auf Empfehlung einer Expertenkommission wurden in Indien die Bezüge für Regierungsangestellte deutlich erhöht. Davon betroffen sind auch die 38 vom Council of Scientific & Industrial Research (CSIR) geförderten Forschungseinrichtungen. Durch die gestiegenen Personalkosten bleibt immer weniger Geld zur Finanzierung von Forschungsarbeiten. Hinzu kommt eine Forderung der Regierung aus dem Jahr 2015, der CSIR solle bis zu 50 Prozent seines jährlichen Budgets aus der Vermarktung von Forschungsergebnissen selbst bestreiten.
Der Generaldirektor des CSIR, Girish Sahni, kommentiert diese Entwicklung mit den Worten: „we will be left with no funds to support new research projects.” Er gibt an, dass für das Jahr 2017 von den 683 Millionen USD lediglich 31 Millionen USD für die Finanzierung neuer Forschungsvorhaben verbleiben. Er sieht sein Land dadurch in einem klaren Wettbewerbsnachteil im Vergleich zu anderen Staaten – wie beispielsweise China oder Südkorea –, die Milliarden in Forschung und Entwicklung investierten. Eine Schließung von Einrichtungen schloss er aber aus.
Als einzige Möglichkeit, die zusätzlichen Kosten zu decken, sieht er die zunehmende Vermarktung von Forschungsergebnissen. Derzeit erwirtschaftet diese rund 15 Prozent des CSIR-Budgets. Sahni plant den Anteil in den kommenden zwei Jahren um 10 Prozent zu steigern und bis zum Jahr 2020 die Hälfte des Budgets auf diese Weise zu bestreiten. Er hat die Einrichtungen aufgefordert, entsprechende Pläne zu entwickeln.
Zum Nachlesen
- Science (16.07.2017): Indian research labs face financial crisis