In dem Projekt "Chemically Active Membranes in the Generation of Cell Shape" arbeitet Kerstin Göpfrich eng mit Prof. Dr. Andela Saric vom Institute of Science and Technology Austria in Klosterneuburg und Prof. Dr. Buzz Baum vom MRC Laboratory of Molecular Biology in Cambridge zusammen. Dabei stellen die Forschenden die Annahme in Frage, die Zellmembran sei passiv und ändere ihre Form nur, wenn biophysikalisch andere Kräfte auf sie einwirken. Sie wollen in diesem Zusammenhang untersuchen, welche Rolle chemische Austauschprozesse spielen. Während die Zellen daraus Material und Energie gewinnen, könnten diese Prozesse auch zur Ausbildung von tentakelähnlichen Fortsätzen führen, über die die Zellen mit ihrer Umgebung wechselseitig "kommunizieren", so die Hypothese der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Diesen bislang unbekannten Mechanismus will das Team mithilfe von Simulationen, synthetischen Membransystemen und In-vivo-Experimenten an Zellkulturen entschlüsseln.
Die in den USA ansässige Paul G. Allen Family Foundation stellt für die dreijährigen Forschungsarbeiten im Rahmen des "Allen Distinguished Investigator Program" Fördermittel in Höhe von 1,5 Millionen USD zur Verfügung. Die Fördermittel gehen zu gleichen Teilen an die drei Forschungsgruppen.
Mit dem im Jahr 2010 von Paul G. Allen ins Leben gerufenen "Allen Distinguished Investigator Program" unterstützt die nach Allen benannte Stiftung kreative Forschungsansätze in der Biologie und der medizinischen Forschung, die sich in einem frühen Stadium befinden und auf wegweisende neue Erkenntnisse zu den Grundlagen des Lebens hoffen lassen. Von ihren Arbeiten zu den biologischen Prinzipien, die fundamentale zelluläre Funktionen steuern, erhofft sich die Stiftung entscheidende wissenschaftliche Fortschritte in der Humanbiologie.
Zum Nachlesen
- Universität Heidelberg (04.12.2024): Kerstin Göpfrich erhält Förderung für innovatives zellbiologisches Forschungsvorhaben