Am 5. Oktober 2018 vereinbarten Materialwissenschaftlerinnen und wissenschaftler des King’s College und der TU Dresden in London ein „Memorandum of Understanding“ (MoU). Mit ihrem Zusammenschluss wollen die Wissenschaftler der zentralen wissenschaftlichen Einrichtung „Dresden Center for Computational Materials Science“ (DCMS) der TUD und vom „Thomas Young Centre“ (TYC) ein international führendes Forschungscluster in den Materialwissenschaften etablieren. Das TYC ist eine interdisziplinäre Allianz aus rund 100 Forschungsgruppen der vier Londoner Hochschulen King's College, Imperial College, Queen Mary Universität London und University College London.
„Dresden ist in Europa und weltweit ein führendes Zentrum der Materialforschung. Die Stärkung des Forschungsnetzwerks durch internationale Kooperationen ist ein Schlüssel unseres Zukunftskonzepts“, sagt Prof. Gianaurelio Cuniberti, Inhaber der Professur für Materialwissenschaft und Nanotechnik der TU Dresden und geschäftsführender Direktor des DCMS. „Die Kompetenzen von Dresden und London in den Materialwissenschaften ergänzen sich perfekt. Beide Seiten können sich aus der Kooperation neue Impulse erhoffen.“
Welche Effekte, welche Zugkraft eine solche Allianz entwickeln kann, machen die Kooperationen in der Medizin und Biotechnologie deutlich. In der Inselzell-, Nieren- und Knochenmarktransplantation gehört der transCampus London – Dresden mittlerweile zu den größten Transplantationszentren der Welt. Bisher acht gemeinsam berufene Professuren mit freiem Zugang zu den Einrichtungen und Forschungsinhalten beider Standorte sowie bewilligten Förderungen in Höhe von über 50 Millionen Euro haben es den Forschern ermöglicht, ihre Stärken zu vereinen. So profitierten beispielsweise bisher unheilbar erkrankte Kinder in Sachsen von neuen Gentherapien aus London.
Darüber hinaus entstand unter dem Dach von transCampus das einzige internationale Graduiertenkolleg in Ostdeutschland. Ohne Studiengebühren zahlen zu müssen, können Doktoranden Teile ihrer Ausbildung in einem hoch innovativen Umfeld in Dresden und London absolvieren. Zusätzlich gibt es einen intensiven Studentenaustausch, der auch ohne Erasmus-Förderung aufrecht erhalten bleiben kann.
Von diesen engen Verbindungen wird nun auch die Materialforschung in Dresden und London profitieren. Und nachhaltige und synergetische Verbindungen in Forschung und Lehre schaffen.