In Indien lebt nach wie vor ein großer Teil der Menschen in Armut. Sie können sich einfachste Gesundheitsdienstleistungen wie z.B. Arztbesuche nicht leisten. Ein neues Krankenversicherungssystem mit dem Ziel der sozialen Absicherung von armen und benachteiligten Menschen soll nun Abhilfe schaffen. Umsetzung und Erfolg wird in den nächsten 18 Monaten von einem Konsortium unter Federführung des Heidelberger Institute of Global Health (HIGH), Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg, begutachtet. Ob das neue System von den Menschen angenommen wird und inwieweit es die Lage verbessert, untersuchen die Experten unter anderem in Interviews mit Betroffenen, Ärzten und politisch Verantwortlichen.
Die Einführung des neuen Krankenversicherungssystems wird im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt. Für die 18-monatige Evaluierung steht ein Budget von knapp über einer Million Euro zur Verfügung. Die Ergebnisse sollen die politische Entscheidungsfindung in Indien und die Beratungsleistungen internationaler Partner unterstützen.
Neben den Heidelberger Wissenschaftlern sind das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE), die City University of London (UK) sowie die Marktforschungsinstitute IQVIA (Indien) und Nielsen (Indien) beteiligt. „Wir wollen gemeinsam herausfinden, ob sich die Lage der Familien tatsächlich verändert und wie sich die Qualität von Gesundheitsdienstleistungen in den beteiligten Krankenhäusern entwickelt“, sagt Projektleiterin PD Dr. De Allegri.
Zum Nachlesen
- Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (13.05.19): Internationales Konsortium untersucht Auswirkungen des neuen indischen Krankenversicherungssystems