Insgesamt 14 Partnerinstitutionen aus Deutschland und Kirgisistan beteiligen sich an dem dreijährigen Projekt, dessen kompletter Titel „Erhalt ausgewählter Ökosystemleistungen in den Flussauen des Naryn/Kirgisistan durch erneuerbare Energien und Kurzumtriebsplantagen unter Einbezug eines nachhaltigen Land- und Wassermanagements und Capacity Buildings“ lautet. Das Bundesforschungsministerium fördert „ÖkoFlussPlan“ mit 860.000 Euro. Zu den Partnern auf deutscher Seite gehören unter anderem die Technische Hochschule Ingolstadt, die Technische Universität München sowie die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde. In Kirgisistan beteiligen sich neben verschiedenen Gemeinden, Behörden und NGOs die Naryn State University sowie die Kyrgyz State University for Construction, Transport and Architecture.
Mit „ÖkoFlussPlan“ knüpft die KU an die Erfahrungen aus einem Projekt an, welches die VolkswagenStiftung von 2014 bis 2017 förderte und sich ebenfalls mit Strategien für den Erhalt und die verträgliche Nutzung von Auen in Kirgisistan sowie in China befasste. Ziel des neuen Vorhabens ist es, die Auwälder entlang des Naryn zu bewahren sowie nachhaltige Energieressourcen für die lokale Bevölkerung anzubieten und zu implementieren. Um den Nutzungsdruck zu reduzieren werden Alternativen für die Holzentnahme aus den Auwäldern entwickelt. Dafür sollen zum einen Plantagen aus schnellwachsenden Gehölzen etabliert werden, die das Holz aus den Auwäldern ersetzen können. Zum anderen kommen aber auch moderne Technologien für die Erzeugung erneuerbarer Energien und der effizienten Energienutzung zum Einsatz. Dabei wird ein enger Dialog mit der lokalen Bevölkerung gesucht, um zum einen bestehendes lokales Wissen von Anfang an einbeziehen zu können und zum anderen die Ergebnisse des Projekts zu kommunizieren. Neben der lokalen Bevölkerung ist auch ein intensiver Austausch mit Entscheidungsträgern vor Ort geplant und an bestehende Projekte der kirgisischen Behörden zum Schutz der Auwälder und zur effizienten Energienutzung in den Dörfern angeknüpft. Ergänzend dazu hat ein Training von Nachwuchswissenschaftlern in modernen Methoden der Umweltanalyse die Förderung eines langfristigen Monitorings der Auwaldentwicklung entlang des Naryn zum Ziel.