Hinsichtlich der Bildungsausgaben in den OECD-Ländern macht die aktuelle Studie „Bildung auf einen Blick 2015“ deutlich: Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in den meisten untersuchten Ländern zwischen 2010 und 2012 gestiegen, während die öffentlichen Ausgaben für Bildungseinrichtungen jedoch in einem Drittel der Länder sanken.
Schlusslicht der OECD-Staaten bleibt – nun seit sechs Jahren in Folge – Japan mit einem BIP-Anteil von 3,5 Prozent für Bildungsausgaben (OECD-Durchschnitt: 4,7 Prozent). Im Vergleich: Großbritannien investiert etwa 5,2 Prozent, Norwegen sogar 6,5 Prozent des BIP für Bildung. Auch in den im letzten Monat veröffentlichten Universitätsranglisten verloren japanische Top-Universitäten Plätze an konkurrierende Hochschulen in China und Singapur.
Einer der Gründe für diese Entwicklungen wird in dem größer werdenden japanischen Haushaltsdefizit vermutet, das offenbar wenig Spielraum für Bildungsinvestitionen lässt. Derzeit wird im japanischen Bildungsministerium an einem Sechs-Jahre-Reformplan gearbeitet, mit dem die Verteilung der Bildungsausgaben verbessert werden soll; Ministerpräsident Abe sprach sich zudem für eine Stärkung von Wissenschaft und Technologie (insbesondere im Verhältnis zu den Geisteswissenschaften) an den japanischen Universitäten aus. Die höchsten staatlichen Finanzierungsbeiträge erhalten momentan die Universität Tokio (654 Mio. US-Dollar) und die Universität Kyoto (432 Mio. US-Dollar).
Zum Nachlesen:
- World University News (28.11.2015): Sixth year at bottom of education spending league