In Folge der COVID-19 Pandemie und den damit verbundenen Reisebeschränkungen ist sowohl die Zahl internationaler Studierender an japanischen Hochschulen als auch die Auslandsmobilität japanischer Studierender stark zurückgegangen. Im Haushaltsjahr 2019, vor Ausbruch der Pandemie, waren mehr als 310.000 ausländische Studierende an japanischen Hochschulen eingeschrieben. Bis zum Jahr 2021 sank die Zahl auf 242.000 Studierende. Noch drastischer verlief diese Entwicklung bei den japanischen Studierenden, die ins Ausland gingen: hier sank die Zahl von 107.000 im Jahr 2019 auf nur noch 1.400 Studierende im Folgejahr.
Die japanische Regierung hat inzwischen ihre Ein- und Ausreisebestimmungen gelockert und Maßnahmen veranlasst, um im Bereich der internationalen Mobilität in den nächsten fünf Jahren wieder das Vorpandemieniveau zu erreichen. Ein am 23. Juni vom japanischen Bildungsministerium MEXT vorgestellter Expertenbericht "Proposal for Global Policy on Higher Education" betont die Bedeutung Studierender aus dem Ausland für das Land. Diese seien für die Internationalisierung der japanischen Hochschulen als auch für die japanische Gesellschaft insgesamt unerlässlich, um dem demografisch bedingten Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Das Expertengremium empfiehlt einen strategischen Ansatz mit Zuschnitt auf ausgewählte Zielregionen und Fachrichtungen.
Bisher stellten chinesische Studierende mit knapp 45 Prozent die größte Gruppe unter den internationalen Studierenden dar. Die im Mai 2022 novellierte Richtlinien zur Sicherung wissenschaftlicher Integrität, versucht unter anderem den chinesischen Einfluss auf japanische Einrichtungen einzudämmen. Es wird vermutet, dass sich dies auch auf die Zahl Studierender aus China an japanischen Hochschulen auswirken wird, sodass neue Zielländer in den Blick genommen werden müssen.
Zum Nachlesen
- University World News (29.06.2022): As borders reopen, ministry resets foreign student target