Der Bericht „What are the key trends in international student mobility?“ zeigt, dass die internationale Mobilität im tertiären Bildungsbereich erheblich zugenommen hat. In den OECD-Ländern stieg die Zahl der Studierenden, die an einer Universität außerhalb ihres Heimatlandes eingeschrieben sind, von 3 Millionen im Jahr 2014 auf über 4,6 Millionen im Jahr 2022. Trotz der mit der COVID-19-Pandemie verbundenen Einschränkung stieg die Zahl der internationalen Studierenden zwischen 2018 und 2022 um 18 Prozent. Zwischen 2014 und 2018 lag der Anstieg mit 30 Prozent allerdings deutlich höher.
Die wichtigsten Ziel- und Herkunftsländer blieben zwischen 2018 und 2022 weitgehend unverändert: Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, das Vereinigte Königreich und die USA nahmen fast zwei Drittel aller internationalen Studierenden in der OECD auf. Gleichzeitig blieben die Volksrepublik China und Indien die größten Entsendeländer international mobiler Studierender, die zusammen rund 30 Prozent der Gesamtzahl ausmachten. Die Erschwinglichkeit spielt neben Faktoren wie Reputation, Sprache, kulturellen Bindungen, Forschungsexzellenz und Beschäftigungsaussichten eine Schlüsselrolle bei der Anwerbung internationaler Studierender.
Die Studie zeigt Unterschiede in der Entwicklung politischer Rahmenbedingungen in Zielländern: Während einige Staaten Maßnahmen ergreifen, um Anreize für internationale Studierende zu schaffen und deren Integration in die Arbeitsmärkte zu erleichtern, verschärfen andere Länder ihre Visa- und Beschäftigungsregelungen. Diese Entwicklungen stehen vor allem im Kontext nationaler Migrationspolitiken.
Der Bericht zeigt zudem, dass wirtschaftliche Unterschiede die internationale Mobilität von Studierenden prägen: Zwei Drittel der internationalen Studierenden in den OECD-Ländern kommen aus Ländern mit hohem oder gehobenem mittleren Einkommen. Entsprechend gering ist die Zahl der Studierenden aus Ländern mit niedrigem Einkommen.
Ein allgemeiner Trend ist zudem, dass Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) einen höheren Anteil internationaler Studierender aufweisen als andere Fachberieche. Zudem steigt der Anteil internationaler Studierender mit der Höhe des angestrebten Bildungsabschlusses: Promotionsprogramme weisen im Schnitt einen deutlich höheren Anteil auf als Masterstudiengänge; der Anteil hier liegt wiederum deutlich über dem von Bachelorstudiengängen.