StartseiteAktuellesNachrichtenNeue Studie zur Zuwanderung über Hochschulen vorgestellt: Internationale Studierende sind langfristig ein wirtschaftlicher Gewinn für Deutschland

Neue Studie zur Zuwanderung über Hochschulen vorgestellt: Internationale Studierende sind langfristig ein wirtschaftlicher Gewinn für Deutschland

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) untersucht "Volkswirtschaftliche Effekte der Zuwanderung über die Hochschulen". Sie stellt den wichtigen Beitrag von internationalen Studierenden zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Deutschlands dar. Die Studie wurde vom den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Initiative "Internationale Fachkräfte" beauftragt.

Deutschland zählt zu den wichtigsten Zielländern weltweit und ist das beliebteste nicht-englischsprachige Studienland. Nach DAAD-Hochrechnungen studieren derzeit rund 405.000 internationale Studierende in Deutschland. Rund 65 Prozent der Studierenden mit Abschlussabsicht planen laut einer aktuellen DAAD-Umfrage, im Land zu bleiben. Aktuell hat Deutschland laut einer OECD-Studie zusammen mit Kanada die höchste Bleibequote internationaler Studierender weltweit: Zehn Jahre nach Studienbeginn sind noch 45 Prozent der Studierenden im Land.

Laut der IW-Studie rentieren sich die Investitionen in internationale Studierende für Deutschland bereits nach wenigen Jahren: Bleiben 40 Prozent eines Jahrgangs nach dem Studium im Land, decken ihre Steuern und Abgaben bereits drei Jahre nach Studienende die hochschulischen Ausbildungskosten. Allein die rund 80.000 internationalen Studierenden, die ihr Studium mit Abschlussabsicht 2022 begonnen haben, zahlen im Laufe ihres Lebens knapp 15,5 Milliarden Euro mehr an Steuern und Abgaben, als sie Leistungen vom deutschen Staat erhalten. Bei stabiler Bleibequote wiederholt sich dieser Effekt mit jedem Anfängerjahrgang. Jeder Jahrgang internationaler Studierender trägt damit langfristig rund acht Mal mehr zu den Einnahmen der öffentlichen Haushalte bei, als der Staat für ihn per Saldo investiert.

Dazu erklärt Bundesforschungsminister Cem Özdemir:

"Internationale Studierende sind ein Gewinn, sowohl für den deutschen Hochschul- und Wissenschaftsstandort als auch für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft. Auch die öffentlichen Haushalte profitieren durch den Beitrag zu Steuern und Sozialabgaben. Es muss unser Ziel sein, ihnen - auch über das Studium hinaus - langfristig eine attraktive Perspektive zu bieten. Hier wollen wir noch besser werden und Hürden für den Gewinn und Verbleib internationaler Studierender weiter abbauen. Mit diesem Ziel fördert das BMBF unter anderem die Campus-Initiative Internationale Fachkräfte des DAAD mit insgesamt rund 120 Millionen Euro bis 2028. Mit der Initiative unterstützen wir den Studienerfolg und die Arbeitsmarktintegration internationaler Studierender.“

Hintergrund

Die IW-Studie betrachtet erstmals umfassend den wirtschaftlichen Beitrag internationaler Studierender von Studienbeginn bis Renteneintritt. Dabei werden die gesamtwirtschaftlichen und fiskalischen Effekte anhand dreier Szenarien zum Verbleib analysiert: In der ersten Variante bleiben 500 von 1.000 Studierenden nach dem Abschluss in Deutschland, von denen 375 bis zum Lebensende im Land verbleiben. Bei mittlerer Bleibequote bleiben 400 Studierende zehn Jahre und 200 langfristig. In der Variante mit niedrigerer Verbleibsquote bleiben 300 Studierende zehn Jahre und 75 dauerhaft in Deutschland. Selbst bei einer Bleibequote von nur 30 Prozent würden die Einnahmen langfristig die Ausgaben um 7,4 Milliarden Euro übersteigen. Aktuell liegt die Bleibequote laut OECD in Deutschland bei 45 Prozent.

Zum Nachlesen

Quelle: DAAD, BMBF Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Deutschland Global Themen: Bildung und Hochschulen Fachkräfte Strategie und Rahmenbedingungen

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Studierende im Hörsaal mit Notebooks

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