Diese und weitere Zahlen zur Internationalität von Studium und Forschung in Deutschland sind in dem gerade erschienenen Datenreport „Wissenschaft weltoffen 2011“ enthalten. Er wird gemeinsam vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem HIS-Institut für Hochschulforschung (HIS-HF) herausgegeben.
„Gegenwärtig zieht es vor allem die Bachelors der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zum Masterstudium ins Ausland. Bei den Ingenieurwissenschaftlern stellen wir hingegen noch eine größere Zurückhaltung fest“, erläutert Dr. Ulrich Heublein vom HIS-Institut für Hochschulforschung. Vor allem Hochschulen in Großbritannien, aber auch in Österreich, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz ständen bei den deutschen Masterstudierenden hoch im Kurs, so Heublein weiter. Insgesamt studierten 2008 über 100.000 Deutsche im Ausland, die meisten von ihnen haben vorher nicht in Deutschland studiert. „Kein westeuropäisches Land hat mehr eigene Studierende im Ausland vorzuweisen“, betont Dr. Simone Burkhart vom DAAD.
Auch die Zahl der Ausländer, die zum Studium nach Deutschland kommen, wächst weiter. Im Studienjahr 2010 waren 181.000 an hiesigen Hochschulen eingeschrieben. Fast jeder zehnte Studierende in Deutschland ist ausländischer Staatsbürger und hat seine Studienberechtigung im Ausland erworben. Die Zahl ausländischer Studierender wird auch in Zukunft steigen, denn mit rund 61.000 haben 2009 so viele Studienanfänger aus anderen Ländern wie noch nie ein Studium in Deutschland aufgenommen. Sie kommen vor allem aus Ostasien und Osteuropa: China, Russland, Polen und Bulgarien stehen an der Spitze der Länderliste. Aber auch Studierende aus westeuropäischen Ländern wie Österreich und Frankreich interessieren sich zunehmend für ein Studium in Deutschland. Außerdem studierten 2010 63.500 ausländische Staatsangehörige in Deutschland, die hier auch zur Schule gegangen sind, meist Kinder von Migranten.
Besonders viele ausländische Studierende wählen einen ingenieurwissenschaftlichen Studiengang – hier ist ihr Anteil fast doppelt so hoch wie in anderen Fächern. Immer häufiger schreiben sich Ausländer ebenfalls in weiterführenden und Promotionsstudiengängen ein. Zwischen den Bundesländern bestehen dabei eine Reihe von Unterschieden: Sehr hohe Anteile an ausländischen Studierenden können das Saarland, Bremen und Berlin verzeichnen, relativ niedrige finden sich noch in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen. Während in Brandenburg die meisten ausländischen Studierenden aus Polen kommen, stellen im Saarland französische sowie in Hamburg und Sachsen österreichische Studierende die größte Zahl. In allen anderen Bundesländern stehen chinesische Studierende an der Spitze.
„Mit ihren ausländischen Studierenden stehen die deutschen Hochschulen auch im internationalen Vergleich gut da. Zusammen mit den USA, Großbritannien, Frankreich und Australien zieht Deutschland die meisten der mobilen Studierenden aus anderen Ländern an“, zieht Burkhart Bilanz.
Die Publikation „Wissenschaft weltoffen“ erscheint jährlich. Sie enthält Statistiken zur Auslandsmobilität von Studierenden und Wissenschaftlern und wird durch ein umfangreiches Datenangebot im Internet ergänzt, das unter http://www.wissenschaft-weltoffen.de/ abrufbar ist. Wissenschaft weltoffen 2011 gibt es jetzt erstmals auch als pdf zum Download unter http://www.wissenschaft-weltoffen.de/publikation.
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